Mit solchen Verbotsschildern will die Stadt Salzburg das "wilde" Ent- und Beladen von Reisebussen im Stadtgebiet eindämmen. Ab Herbst soll das Verbot dann auch überwacht werden.

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Salzburg – So ein Hitze- und Sonnenscheinsommer hat auch sein Gutes – zumindest für die Stadt Salzburg: Insgesamt musste diesen Sommer die sogenannte Schlechtwetterregelung bisher nur dreimal aktiviert werden.

Heuer hat die Stadt mit Pförtnerampeln versucht, die an Schlechtwettertagen aus den Urlaubsgebieten an den Salzkammergutseen in die Stadt strömenden Touristen-Pkws so weit zu entzerren, dass es nicht zum völligen Verkehrskollaps kommt. Es hat nicht funktioniert. An den Regentagen war die Stadt völlig überfüllt, Verzögerungen von einer Stunde und mehr waren der Regelfall. Auch der Linienbusverkehr steckte im Stau und kam streckenweise völlig zum Erliegen.

Die elektronisch gesteuerten Pförtnerampeln waren nicht der erste Versuch, das sommerliche Stauchaos an der Salzach zumindest etwas einzudämmen. Allen voran Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste/Grüne) hat immer wieder neue Anläufe unternommen. Vieles, wie beispielsweise im Jahr 2012 die "Mittagsregelung", nach der eine Einfahrt in die Innenstadt bei Schlechtwetter zwischen 10 und 14 Uhr nur für Berechtigte erlaubt war, scheiterte am Widerstand von Altstadtkaufleuten, ÖVP, SPÖ und FPÖ.

Eine zuletzt 2010 versuchte Ableitung von Pkws mit ausländischen Kennzeichen an Regentagen auf Parkplätze am Stadtrand hat ebenfalls nicht funktioniert. Die Polizei konnte die Regelung nicht exekutieren, weil viele Urlauber die Ableitungen mithilfe ihrer Navigationsgeräte umfuhren.

Problemfall Bustourismus

Ebenfalls kaum verbessert hat sich die Situation rund um den zweiten touristischen Verkehrsverursacher: Über 50.000 Busse steuern jährlich die beiden Busterminals in der Paris-Lodron-Straße (rechte Altstadt) und im Stadtteil Nonntal (südlich der Altstadt) an.

Nach Anrainerprotesten beim Innenstadtterminal in der Paris-Lodron-Straße müssen sich seit Juni die Busunternehmen via Internet anmelden. Damit konnte in den ersten Wochen eine Umschichtung der Busströme erreicht werden, heißt es von der Stadt. Die Mehrheit der Busse kommt nicht mehr in der rechten Altstadt an, sondern lässt die Passagiere am Terminal im Nonntal aus- beziehungsweise einsteigen. Ob es auch zu einer Reduktion der Gesamtzahl der Reisebusfahrten gekommen sei, bleibe offen, sagen Beamte der Stadt.

Kampf gegen "wildes" Be- und Entladen von Reisebussen

Zugenommen haben dürfte mit der neuen Regelung nämlich das "wilde" Ent- und Beladen der Busse. Zwar herrscht in der gesamten Stadt ein Busparkverbot, viele Busse weichen aber auf private Flächen aus. Gerade rund um die verkehrsreiche Kreuzung der B1 und der B150 im Stadtteil Schallmoos führen ein- und ausparkende Busse immer wieder zu massiven Staus.

Die Stadt weiß jedenfalls um das Problem und hat an öffentlichen Parkplätzen und Bushaltestellen Verbotsschilder montieren lassen. Ab Herbst soll das Verbot dann auch von einem privaten Wachdienst kontrolliert werden. (Thomas Neuhold, 28.8.2018)