Mit den Spurs holte Ginobili vier Mal den Titel in der NBA.

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Manu Ginobilis Statement auf Twitter

San Antonio/Köln – Viermal Meister mit den San Antonio Spurs, Olympia-Gold mit Argentinien in Athen 2004 und zweimal im All-Star-Team der NBA: Die "fabelhafte Reise" des Manu Ginobili war am Montag nach 16 Spielzeiten beendet. "Heute, mit einer breiten Palette von Gefühlen, kündige ich meinen Rücktritt vom Basketball an", schrieb Ginobili bei Twitter. Untermalt mit einem Foto von ihm mit vier Fingern in der Luft, vier Finger für vier NBA-Titel.

"Glückwunsch zu einer wunderbaren Karriere. Großartiger Spieler. Harter Gegenspieler. Gewinner. Nächster Halt: Hall of Fame", schrieb NBA-Star Dirk Nowitzki bei Twitter. "Du bist ein wahrer Champion, mein Freund, und einer der besten, gegen die ich jemals gespielt habe. Genieße das Leben nach dem Spiel, hermano. Du verdienst das und mehr", schrieb NBA-Legende Kobe Bryant. Unverkennbar, welchen Ruf sich der 41 Jahre alte Ginobili in der besten Liga der Welt erarbeitet hat. Nicht nur auf, sondern auch abseits der Spielfelder in den großen Arenen.

Als Teil der "Big 3" holt Ginobili vier NBA-Titel

Ginobilis Profikarriere dauerte insgesamt 23 Jahre, es begann mit Aufenthalten in Italien und seiner Heimat Argentinien. 2002 schaffte Ginobili den Sprung vom italienischen Erstligisten Virtus Bologna zu den Spurs. Drei Jahre nachdem sich die Texaner die Rechte am 1,98 m großen Südamerikaner in der zweiten Runde des NBA-Drafts an 57. Stelle gesichert hatten.

Trotz Verletzungspechs in Ginobilis erster regulären NBA-Spielzeit und nur fünf Spielen in der "Starting five" baute Spurs-Trainerikone Gregg Popovich in jedem Play-off-Spiel der Saison 2002/2003 auf Ginobili, der mit Tony Parker und Tim Duncan schnell die bekannten "Big 3" bildete und direkt die Meisterschaft gewann. Es folgten drei weitere NBA-Titel in den Jahren 2005, 2007 und 2014.

Mit Ginobili geht der letzte Teil des legendären Spurs-Trios. Vor Beginn der neuen Saison sind die "Big 3" nur noch Erinnerungsstücke an vergangene goldene Zeiten. Bei der letzten Meisterschaft der Spurs im Jahr 2014 waren Duncan, Parker, Ginobili zusammen mit Kawhi Leonard die Säulen des Teams.

Duncan hing die Basketballschuhe vor zwei Jahren an den Nagel, Parker verließ San Antonio Anfang dieses Sommers als Free Agent, um beim Ligakonkurrenten Charlotte Hornets zu unterschreiben. Zudem wurde Leonard, wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie 2014, Anfang dieses Sommers für DeMar DeRozan an die Toronto Raptors getradet.

Spurs-Coach Popovich wird in der kommenden Saison also zum ersten Mal in seiner Amtszeit keinen dieser Spieler auf dem Parkett bringen können. Ginobili war der letzte verbliebene Star, der mit den Titeljahren der Spurs verbunden war. Am Ende rief der Ruhestand. (sid, 28.8.2018)