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Dominic Thiem führt im Head-to-Head gegen Steve Johnson mit 2:1.

Foto: Reuters/ USA TODAY Sports/Geoff Burke

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Die größte Schwachstelle des US-Amerikaners ist die Rückhand.

Foto: AP/Chuck Burton

New York – Der erste Auftritt von Dominic Thiem in New York hat Gusto auf mehr gemacht. Die Art und Weise, wie sich der 24-jährige Weltranglisten-Neunte am Montag in der ersten Runde der US Open präsentierte, war beeindruckend. Nicht umsonst sprach auch Thiem nach dem 6:3, 6:1, 6:4 über den Bosnier Mirza Basic nach nur 90 Minuten von seiner besten Major-Erstrundenpartie.

Mit einer ausgezeichneten Aufschlagleistung, aggressivem Returnspiel und einer von Anfang bis Ende hochkonzentrierten Leistung hat Thiem nach seiner Verkühlung, die ihn zur Absage des Starts in Cincinnati gezwungen hatte, alle Zweifel über seine Fitness ausgeräumt. Er wirkt wieder hungrig und hat bei seinem "Lieblings-Grand-Slam" auch wieder seine Schläge gefunden.

Nahezu perfekte Performance

Selbst Coach Günter Bresnik fand nach der Performance auf dem Grandstand, wo Thiem im Vorjahr im Achtelfinale gegen Juan Martin Del Potro eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere erlitten hatte, kein Haar in der Suppe. "Da gibt es nichts zu rütteln: Nach dem Verlauf der letzten Wochen ist das für mich einfach fast perfekt", sagte Bresnik. "Dominic ist ein Grand-Slam-Spieler. Da führt er sich schon anders auf, er ist so konzentriert, der weiß genau, was er will."

Thiem, der eigentlich auf dem kleinen Platz 10 hätte spielen sollen, zeigte, dass man wieder mit ihm rechnen muss. "Jetzt ist der Platz wieder in ein bisserl ein besseres Licht gerückt", meinte Thiem dann auch schmunzelnd. 2017 war er gegen Del Potro 2:0 in Sätzen vorangelegen, hatte später zwei Matchbälle gehabt und dennoch in fünf Sätzen verloren.

Mit der Energie der Stadt New York, in der er sich so wohlfühlt, hat Thiem aber diese Erinnerungen weggewischt. "Ich spiele hier immer gut. Die Plätze taugen mir sehr da, und der Ball auch. Die Penn-Bälle (bei einigen Turnieren davor, Anm.) sind ja für die Mülltonne, der Wilson-Ball ist super." Und so bilanzierte Thiem: "Heute gehe ich zufrieden nach Hause."

Will er das auch am Mittwoch nach der zweiten Runde gegen den US-Amerikaner Steve Johnson sagen, muss er "nur" diese Leistung wiederholen. Denn in dieser Form ist Thiem natürlich Favorit.

2:1 im Head-to-Head

Dennoch warnt Thiem vor zu großem Optimismus: "Er ist gut in Form, hat in Winston-Salem das Finale gespielt und heuer in Houston und Newport gewonnen." Im Head-to-Head führt Thiem gegen den Weltranglisten-31., der sozusagen ein "versteckter" Gesetzter ist, weil er es knapp nicht in die Liste geschafft hat, mit 2:1. Johnsons Stärken aus Thiems Sicht: "Er serviert sehr gut, hat eine richtig gute Vorhand und ist ein unfassbarer Athlet. Ich glaube, der hat die größten Oberschenkel im ganzen Tenniszirkus."

Allerdings hat Johnson mit der Rückhand "seine größte Schwachstelle". Das sei kein Geheimnis. "Das Rezept wird sein, viel über die Rückhand zu spielen, den Schlag lange zu 'massieren'", so Thiem.

Nicht entgangen ist dem zehnfachen Turniersieger, dass sich der erste "programmierte" Gesetzte in seinem Ast, Roberto Bautista Agut (Nr. 19), verabschiedet hat und der mögliche Achtelfinal-Gegner Kevin Anderson über fünf Sätze gehen musste. "Ich habe das alles angeschaut. Bei Bautista war ich echt überrascht, weil ich mit ihm trainiert habe, und da hat er wirklich gut gespielt." Dass sich Anderson mit dem US-Amerikaner Ryan Harrison so plagen musste, hat ihn hingegen nicht überrascht. (APA, 28.8.2018)