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Vernetzte Geräte wie etwa smarte Lautsprecher sollen verpflichtend Sicherheitsupdates für einen bestimmten Zeitraum bekommen, fordert der CCC.

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Angesichts des Trends zur Vernetzung des Haushalts hat der deutsche Chaos Computer Club (CCC) vor Sicherheitsproblemen gewarnt. "Bei den Geräten haben wir es mit Computern zu tun, die oftmals auf billige Weise produziert wurden", sagte CCC-Sprecher Linus Neumann der Deutschen Presse-Agentur.

Billig, aber unsicher

"Der Preisdruck in der Branche geht oft zulasten der Sicherheit, im Speziellen zulasten der Softwarequalität und der Nachsorge. Verbraucher müssen in der Lage sein, auch noch in fünf bis zehn Jahren Sicherheitsupdates durchzuführen." Doch leider mangele es bei vielen Herstellern an dieser Nachsorge. Konsequenz sei, dass die Nutzer entweder die Produkte ohne Updates weiter betrieben oder diese gegen neue Geräte austauschten. "Das geht dann entweder zulasten der Sicherheit oder zulasten der Umwelt und Nachhaltigkeit."

Unter Smart Home, ein Schwerpunkt der diesjährigen Elektronikmesse IFA in Berlin, versteht man die Vernetzung von Haushaltstechnik, etwa zur effizienteren Energienutzung oder Erhöhung des Komforts. Dazu gehören intelligente Beleuchtungs- und Heizsysteme, Video-Überwachung und Sprachassistenten. Aber auch smarte Kühlschränke, die den Inhalt erkennen, oder vernetzte Spülmaschinen, die neue Tabs bestellen, wenn der Vorrat zu Neige geht.

Gesetzliche Pflicht für Updates gefordert

Von der Politik fordert der Chaos Computer Club, Hersteller stärker in die Verantwortung zu nehmen. So solle es eine gesetzliche Verpflichtung für Sicherheitsupdates geben. Sinnvoll sei auch eine Kennzeichnungspflicht für eine Art Verfallsdatum, beispielsweise: "Dieses Gerät ist mindestens fünf Jahre mit Updates versorgt."

Generell sollten sich die Verbraucher darüber im Klaren sein, dass mit Hilfe der Geräte Daten gesammelt und übertragen werden, betonte Neumann. Sie sollten sich fragen, ob dieser Bereich auch noch zu Kommerzzwecken genutzt werden muss. "Es gibt kaum mehr Bereiche, auf die die großen Datensammler keinen Zugang mehr haben", erklärt Neumann. "Produkte wie der Herd oder die Spülmaschine werden zu den neuen Datenquellen der großen Konzerne." (APA, 30.08.2018)