Prishtina – "Dankbar an die USA bei der Erlangung eines friedlichen rechtsverbindlichen Abkommens zwischen #Kosovo und #Serbien", twitterte der kosovarische Präsident Hashim Thaçi am Donnerstag. Die USA unterstützen das geplante historische Abkommen zwischen seinem Land und Serbien, bei dem es auch zu Grenzziehungen entlang ethnischer Prinzipien kommen soll. Frankreich hat nichts dagegen, Großbritannien aber schon, und Deutschland pocht auf die Einhaltung der territorialen Integrität.

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sucht Unterstützung in Europa für den Deal. Serbien hat den Kosovo, der sich 2008 für unabhängig erklärte, nie anerkannt. Nun soll das zumindest indirekt geschehen.

Doch einige sind dagegen – darunter die orthodoxe Kirche. Der orthodoxe Theologe Mladen Aleksic erinnert daran, dass Vucic noch im Jahr 2013 erklärte, dass "die Ansichten der Kirche und des Staates in den wesentlichen Punkten identisch" seien. Doch seit Vucic von Teilung spricht, ist ein offener Konflikt ausgebrochen.

"Frieden für alle Bürger"

Bischof Teodosije von Raska-Prizren sagte etwa: Eine Lösung dürfe nur gesucht werden, um den Frieden und die "Sicherheit aller Bürger, insbesondere der ethnischen und religiösen Minderheiten" zu erhalten. Die Kirche will, dass der Kosovo weiterhin als integraler Bestandteil von Serbien gesehen wird.

Im südlichen Teil von Kosovo leben mehr als 50.000 Serben. Nicht im Norden, sondern im Süden befinden sich auch die wichtigsten orthodoxen Klöster und Kirchen. Der Abt des wunderschönen Klosters Visoki Decani, Sava Janjic, der wegen seiner Aktivitäten im Internet als Cyber-Mönch bekannt ist, warnte davor, dass gewalttätige Zwischenfälle in Nordkosovo inszeniert werden könnten, um den Kosovo näher an das Teilungsszenario zu bringen. Abt Sava wurde von Vucic heftig kritisiert. (awö, 30.8.2018)