AUA und Gewerkschaft Vida haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf einen neuen Kollektivvertrag für das fliegende Personal geeinigt: Die Ist-Gehälter steigen noch heuer um 5,5 Prozent, 2019 um 2,5 Prozent, 2020 um 1,83 Prozent sowie 2021 um mindestens 1,4 Prozent.

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Wien/Schwechat – Bei der österreichischen Lufthansa-Tochter AUA ist ein langer Streit um die Gehälter für die Flugbegleiter und Piloten beigelegt. Am Donnerstagnachmittag wurde von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein neuer Kollektivvertrag (KV) unterschrieben. Die Gehaltsverhandlungen waren monatelang von Protesten begleitet, bis man sich im Juli endlich auf einen gemeinsamen Kurs verständigen konnte.

Der Kollektivvertrag gilt für die Zeit von heuer – rückwirkend per Mai 2018 – bis Ende April 2022. Einer der Eckpunkte: Die Einstiegsgehälter für Flugbegleiterinnen werden deutlich angehoben, und zwar von monatlich 1.533 Euro um 10,7 Prozent auf 1.700 Euro brutto.

Zur Zeit hat die AUA (Austrian Airlines) rund 7.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 1.200 Piloten und 2.400 Flugbegleiter. Für sie gilt der neue KV. Die Airline sucht zur Zeit noch weitere Leute für Cockpit und Kabine.

Neue Verhandlungen 2022

Wie in einem davor ausgehandelten Eckpunktepapier vorgesehen, steigen die Ist-Gehälter für Flugbegleiter und Piloten 2018 um 5,5 Prozent, im Jahr 2019 um 2,5 Prozent, 2020 um 1,83 Prozent und 2021 um mindestens 1,4 Prozent. Für die Zeit ab Mai 2022 braucht es wieder neue Verhandlungen.

Flexibler gehandhabt werden künftig die "Flugdienstregelungen", um saisonale Schwankungen bei der Passagiernachfrage besser ausgleichen zu können, wie AUA und Gewerkschaft mitteilten. Im Sommer etwa fliegt die AUA um mehr als ein Drittel mehr als im Winter. Nun können die Crews stärker im Sommer eingesetzt werden, hieß es erläuternd aus dem Unternehmen, sie erhalten dafür aber mehr freie Tage.

"Meilenstein"

Nach den monatelangen Verhandlungen um die Gehaltserhöhungen sprachen AUA-Bordbetriebsratschef Rainer Stratberger und der vida-Gewerkschafts-Chefverhandler Johannes Schwarcz von einem "Meilenstein" für das Bordpersonal. Trotz einiger zwischenzeitlicher Irritierungen seien nun alle Verhandlungspunkte rechtskräftig, die Ergebnisse herzeigbar".

Zufrieden zeigte sich auch das Unternehmen selbst: "Wir haben erstmals einen für vier Jahre geltenden Kollektivvertrag abgeschlossen." Die langfristige Vereinbarung bringe Ruhe und Stabilität ins System, erklärte die AUA-Personalchefin Nathalie Rau namens der Arbeitgeberverhandler. Man habe sowohl die Gehälter für Jobeinsteiger auf ein gutes Niveau gehoben als auch für das etablierte Bordpersonal Perspektiven eröffnet. (APA, 30.8.2018)