Es geht um die Wurst ...

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... wie immer. Diesmal in den Öffis.

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Wir können das Essverbot in der U6 kaum erwarten. Pipsi und Bruno wird zwar der eine oder andere Happen entgehen, aber das Reiseerlebnis wird entspannter. Immer im Angesicht der Pizzaecke vis-à-vis oder auf der Lauer nach einem Krümel Käsbrot – das strengt an. Wobei Kebap im Leckerbissen-Ranking ganz oben rangiert. Es geht doch nichts über Lamm oder Huhn.

Arme Pipsi

Vor allem Mischlingshündin Pipsi muss sich umkonditionieren. Sie kann speisenden Fahrgästen bald nicht mehr gierig in den Magen schauen. Echt peinlich ist das, wie penetrant sie glotzt und ihr Jammerlied anstimmt.

Schnell kristallisieren sich zwei Arten von Öffi-Essern heraus: die mit dem schlechten Gewissen, weil die Hundedame erbärmlich darbt; den anderen vergeht der Appetit, weil sie meinen, das Vieh bekäme daheim nichts.

Bruno hat dieses Spiel perfektioniert, er sabbert sich quasi in die Wurstsemmel seines Gegenübers hinein. Als Welpe an die Kette verbannt ist der Dachsbracken-Verschnitt quasi dauerhungrig, dabei hat er bereits vier Kilo zugelegt seit seiner Übersiedlung aus Kalabrien.

... und wenn wir gerade dabei sind

So gesehen ist es also blöd, dass wir so selten mit der U6 fahren, wir haben also vom Essverbot vorerst nichts.

Die willkürliche Einschränkung wirft freilich die entscheidende Frage auf: Warum wurde das Essensverbot vorerst nur auf der als "Tschuschen-Linie" verschrienen U6 verhängt? Nicht minder nötig hätten es Straßenbahnlinien wie Fünfer, O-Wagen (beide ab Praterstern), 31er und 49er. Aber die Essensbelästigten in der Bim sind Stadträtin Ulli Sima natürlich wurscht. (Luise Ungerboeck, 7.9.2018)