Privat gab es für Ludwig ein Jawort, in seinem Amt heißt es aber Nein von den Neos zu seinem Ansinnen, Stadtbewohner bei Gemeindejobs zu bevorzugen.

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Wien – Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat geheiratet. Er gab seiner langjährigen Lebensgefährtin Irmtraud Rossgatterer am Freitag das Jawort, wie die Rathauskorrespondenz berichtete. Die Trauung fand standesgemäß im Rathaus statt – im historischen Roten Salon. Geladen waren laut der Aussendung nur Familienmitglieder. Ludwig löste damit sein Eheversprechen aus seiner Antrittsrede als Bürgermeister im Wiener Gemeinderat ein.

Der SPÖ-Politiker und Rossgatterer lernten einander 2006 kennen. Seit Dezember 2017 waren die beiden auch verlobt. Die 56-jährige gebürtige Oberösterreicherin ist laut Rathauskorrespondenz in der Privatwirtschaft tätig.

Neos üben Kritik

Ludwig kann sich vorstellen, Stadtbewohner künftig bei Jobs zu bevorzugen, wie er im STANDARD-Interview erklärte. Bewirbt sich jemand um eine Stelle bei der Stadt könnte somit bald der Wohnsitz bzw. die Dauer des Aufenthaltes in Wien ausschlaggebend sein.

Die Neos sehen darin einen klaren Fall von Diskriminierung. Sie haben am Freitag einen entsprechenden Resolutionsantrag im Gemeinderat angekündigt. Das Ansinnen verhöhne Kernelemente des europäischen Gedankens wie die Arbeitnehmerfreizügigkeit und die Niederlassungsfreiheit, heißt es in dem der APA vorliegenden Antrag. Außerdem werde mit dem Vorschlag die österreichische Bevölkerung gespalten. Auch würden humanistische Werte einer gleichberechtigten Gesellschaft verraten. (APA, 31.08.2018)