• Mariahilfer Straße

Drei Monate nach Unterzeichnung des rot-grünen Koalitionsvertrags gab die damals neue Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou im Februar 2011 eine Studie zur Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße in Auftrag. Es sollte das dominante Thema der Legislaturperiode bis 2015 bleiben. Seitens der Wirtschaftskammer und der Oppositionsparteien gab es harsche Kritik. Gewerbetreibende befürchteten Einbußen, sollte der Autoverkehr aus der Einkaufsstraße verbannt werden.

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Mitte August 2013 startete die erste Probephase, abgestimmt wurde im März 2014. Die Anrainerumfrage endete knapp dafür: 53,2 Prozent der Bewohner der Bezirke Neubau und Mariahilf stimmten dafür, dass die Straße zu einer Fußgänger- und Begegnungszone umgebaut wird. Das Projekt kostete 25 Millionen Euro, fertiggestellt wurde es im Juli 2015.

  • 365-Euro-Ticket

Seit 2012 kostet das Jahresticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien 365 Euro. Nach monatelangen Verhandlungen präsentierte die rot-grüne Stadtregierung im Oktober 2011 die Einigung. Bis dahin bezahlte man für die Jahreskarte 449 Euro. 2017 gab es 778.000 Jahreskartenbesitzer. Diese Zahl spricht eindeutig für die Vergünstigung, denn 2012 verfügten bloß 373.000 Personen über das Ganzjahresticket.

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Vassilakou nahm die steigende Zahl der Fahrgäste stets zum Anlass, um kundzutun, das Ticket rentiere sich von selbst. Kritiker sind jedoch der Meinung, dass aufgrund der Vergünstigung die Mittel des Betriebskostenzuschusses an die Wiener Linien gesteigert werden mussten. Einzelfahrscheine wurden in der Zwischenzeit dennoch teurer. Zuletzt erhöhte sich der Preis Anfang 2018 von 2,20 Euro auf 2,40 Euro.

  • Heumarkt

Die Umgestaltung des Eislaufvereins inklusive des Hotels Intercontinental am Wiener Heumarkt beschäftigt die Stadt Wien seit mittlerweile sechs Jahren. Die Pläne riefen bereits die Unesco auf den Plan. Das historische Zentrum der Bundeshauptstadt befindet sich seit Bekanntwerden der geplanten Errichtung eines 66-Meter-Turms auf der Roten Liste. Österreich muss der Unesco bis April 2019 Lösungsvorschläge präsentieren, dann wird entschieden, ob der Weltkulturerbestatus bleibt oder nicht.

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Innerhalb der Grünen ist das Thema strittig. Maria Vassilakou nickte das Projekt der Immobilienfirma Wertinvest ab, obwohl eine Basisbefragung anderes ergab. Knapp, aber doch sprachen sich die Wiener Grünen im Frühjahr 2017 dagegen aus. Vassilakous Weigerung, den Heumarkt-Deal abzublasen, haben ihr die Kritiker bis heute nicht verziehen.

  • Lobautunnel

Im Mai gab das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht für den Bau des Lobautunnels. Die Wiener Grünen lehnen das Projekt von jeher ab. Der Tunnel sei ein "Milliardengrab, ein teures Prestigeprojekt", und es gefährde den Nationalpark, sagte Maria Vassilakou in Reaktion auf das Gerichtsurteil. Die Schlacht scheint dennoch verloren. Die SPÖ samt Bürgermeister Michael Ludwig steht hinter dem Projekt und erwartet sich Vorteile für den Wirtschaftsstandort Wien. 20.000 Arbeitsplätze würden dadurch gesichert.

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Vassilakou forderte im Gegenzug die Einführung einer Citymaut in Wien. Eine erste von ihr in Auftrag gegebene Studie zeigte, dass das Verkehrsaufkommen um bis zu 38 Prozent zurückgehen könnte. Die Grünen stehen mit ihrer Forderung allerdings allein da. Weder SPÖ noch die Oppositionsparteien unterstützen den Vorschlag bis dato. (Rosa Winkler-Hermaden, 2.9.2018)