13 Personen befanden sich dem Bundesheer zufolge auf dem Boot, das kenterte. Alle haben dem Bundesheer zufolge Rettungswesten getragen. Es gebe derzeit keinen Hinweis auf einen Fahrfehler oder ein technisches Gebrechen.

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Wien – Nachdem es am Samstag bei Hainburg an der Donau zu einem Bootsunfall des Bundesheers gekommen ist, nach dem zwei Frauen reanimiert und mit dem Notarzthubschrauber in kritischem Zustand in Krankenhäuser geflogen werden mussten, hat das Bundesheer erste Ergebnisse der Untersuchungskommission präsentiert.

Transpondersignale werden noch ausgewertet

Demnach ist das Boot, nachdem eine Welle ins Innere geschwappt war, innerhalb von weniger als 15 Sekunden gesunken. Es gebe derzeit weder einen Hinweis auf einen Fahrfehler des Bootsführers noch auf ein technisches Gebrechen. Auf dem Boot waren zwei Soldaten, die für das Bedienen des Bootes ausgebildet sind.

Nun wird untersucht, ob die Welle eines Großschiffs in Verbindung mit dem Niedrigwasser der Donau zu dem Unglück geführt haben könnte. Dazu gebe es entsprechende Aussagen von Beteiligten. Die Auswertung der Transpondersignale der Donauschifffahrt fehle aber noch.

Untersucht werde außerdem noch der Ablauf der Rettungskette. Wann ein Endbericht vorliegen wird, steht noch nicht fest. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung. Das verunglückte Pionierboot wurde sichergestellt. Das Bundesheer will den fertigen Bericht der Staatsanwaltschaft übergeben.

20 Minuten unter Wasser

Der Zustand der 18-Jährigen und der 22-Jährigen, die im Rahmen des "Girls Camp" – ein Rekrutierungsevent speziell für Frauen – an der Bootsfahrt des Bundesheers teilnahmen, ist weiterhin kritisch. Ein Sprecher des Bundesheers sagte dem "Kurier", dass die beiden Frauen etwa 20 Minuten lang unter dem umgekippten Boot waren.

Eltern zu spät informiert

Eine Panne gab es bei der Benachrichtigung der Eltern der beiden jungen Frauen – die Angehörigen seien zu spät über den Unfall benachrichtigt worden, was das Bundesheer in einer Aussendung "bedauert". Alle Frauen, die den Unfall unverletzt überstanden hatten, seien angewiesen worden, sofort ihre Eltern zu kontaktieren. Im Fall jener Frauen, die nun in Lebensgefahr sind, ist die Benachrichtigung unterblieben. "Ein mangelhafter Informationsfluss an die Eltern – das Schicksal ihrer Kinder betreffend – ist unentschuldbar." Die Panne werde Teil der weiteren Untersuchung sein.

Im Wasser gefangen

Nicht nur die beiden Frauen waren nach dem Kentern des Bootes darunter eingeschlossen. Alle trugen Schwimmwesten, die hinauftrieben. Demnach wurden die Personen, die sich unter dem Boot befanden, gegen den Boden des umgestürzten Bootes gedrückt. Soldaten hätten dann die im Wasser gefangenen Personen befreit. Bei der 18- und der 22-Jährigen habe das am längsten gedauert. 13 Personen waren laut Bundesheer auf dem Boot, das für maximal 14 Personen zugelassen ist. Allerdings gibt es auch Stimmen die behaupten, dass mehr Menschen an Bord waren. (lhag, 3.9.2018)