Sie schmecken als Vorspeise, als Beilage zu Fleisch und Fisch und köstlich auf knusprigem Bruschetta: Zucchine alla Scapece werden nach dem Braten mit mildem Weinessig, Knoblauch und frischer Minze mariniert. Bereits die alten Römer wussten dieses Aroma zu schätzen.

Rezept mit Geschichte

Die Marinade aus Essig, Wasser, Knoblauch und diversen Kräutern gehörte schon im antiken Rom zum Küchenstandard – allerdings nur, um Fleisch und Fisch länger haltbar zu machen. Auf die Idee, auch Gemüse auf diese Weise einzulegen, soll als erstes Marcus Gavius Apicius gekommen sein. Der experimentierfreudige Feinschmecker, ein Zeitgenosse von Kaiser Tiberius, gilt auch als Mitverfasser des ältesten erhaltenen Kochbuchs der römischen Antike: "De re coquinaria". 

Der besondere Geschmack des einfachen Zucchinigerichts entsteht aber nicht nur durch die feine Marinade. Verblüffen Minze und Weinessig mit Frische, machen die Röstaromen der gebratenen Zucchini die – wie die Neapolitaner sie nennen – cocozzielli alla scapece erst zum Gesamtkunstwerk und zur unverzichtbaren Sommerspeise in der Region.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 1 kg Zucchini
  • Öl zum Frittieren
  • 3 EL Wasser
  • 3 EL Weißweinessig
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz
  • frische Minze (Menge nach Geschmack)
Foto: Alessandra Dorigato

Zubereitung

Die Zucchini waschen, trocknen und in möglichst gleichmäßige, nicht zu dünne Scheiben schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zucchinischeiben dicht nebeneinander auf beiden Seiten goldbraun braten. Auf einem Teller mit Küchenpapier etwas abkühlen lassen, überschüssiges Öl wird aufgesogen. Vorgang wiederholen, bis alle Zucchinischeiben gebraten sind.

Knoblauchzehe fein schneiden, in einem kleinen Topf mit Wasser und Essig erwärmen und einige Minuten ziehen lassen. Zucchinischeiben in eine Schüssel legen. Jede Lage leicht salzen und die gewaschenen, zerkleinerten Minzeblätter darüber streuen. Marinade noch warm durch ein Sieb über die Zucchinischeiben gießen, abdecken und einige Stunden marinieren. 

Damit sich die Aromen perfekt entwickeln können, empfehle ich eine Marinierzeit von 24 Stunden. Viele würzen die Zucchini alla Scapece noch mit etwas Paprika oder frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Die marinierten Zucchinischeiben können im geschlossenen Behälter im Kühlschrank mehrere Tage aufbewahrt werden.

Foto: Alessandra Dorigato

Tipps und fettärmere Varianten

Die öl- und kalorienarme Light-Version des Rezepts greift auf das Rösten im Backofen zurück. Dazu werden die Zucchini der Länge nach geschnitten (kleine, runde Scheiben fallen durch den Rost) und bei 220 Grad auf der mittleren Ofenschiene leicht braun gebacken. Danach werden die Zucchinistreifen mit drei Esslöffeln nativem Olivenöl gewürzt, bevor sie wie oben mariniert werden.

Für Bruschetta mit Zucchini alla Scapece rösten Sie Weißbrotscheiben in einer Pfanne in etwas Olivenöl. Das Brot mit etwas Knoblauch (Zehe anschneiden) abreiben, dann mit reichlich marinierten Zucchini belegen, mit ein paar Blättern frischer Minze und einigen Tropfen Olivenöl verfeinern.

Möchten Sie eine sättigende, geschmacksintensive Beilage, dann salzen Sie die rohen Zucchinischeiben und lassen sie 30 Minuten lang im Wasser ziehen. Danach trocken tupfen, in Mehl wenden und kross frittieren. Die Zucchini auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen und 10 Minuten vor dem Servieren mit einer kalten Marinade aus Knoblauch, Salz, Essig und frischer Minze übergießen. 

Buon Appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Überbackene Melanzani-Häften sind eine unglaublich schmackhafte Vorspeise und als Beilage eine wahre Gaumenfreude und finden Sie auf AModoMio. (Alessandra Dorigato, 4.9.2018)

Das Rezept entstand auf Anregung von Leser Helmut Werner, der sich zu den getrockneten Tomaten dieses Zucchini-Rezept wünschte.

AModoMio wurde vom Austrian-Food-Blog-Award auf die Shortlist in der Kategorie "Newcomer des Jahres" gesetzt. Ich gratuliere alle Nominierten und auch denen, die es nicht auf die Shortlist geschafft haben. 

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