Efgani Dönmez war für die ÖVP Integrationssprecher und in mehreren Ausschüssen vertreten.

Foto: Robert Newald

Die Österreicher und Österreicherinnen sind ein tief gespaltenes Volk. Der Abgrund verläuft zwischen zwei Gruppen, vielleicht sogar drei: jenen, die Efgani Dönmez' Kniesager sofort kapiert haben, jenen, die länger dazu gebraucht – und jenen, die es womöglich noch immer nicht gecheckt haben.

Das kommt daher, dass die österreichischen Medien eben gar so vornehm zurückhaltend – oder unverdorben – sind. Am schonendsten hat es uns Ö1 am Montagnachmittag, kurz nach Dönmez' Rausschmiss aus dem ÖVP-Parlamentsklub, beigebracht: Er habe der deutschen Abgeordneten Sawsan Chebli (SPD) unterstellt, dass sie ihre Karriere aufgrund ihrer "schönen Beine" gemacht habe. Schöne Knie, so wie das dialektale "scheene Fiaß" ein pars pro toto eines schüchternen Genießers! Später einigte man sich medial darauf, dass die Knie etwas mit "sexuellen Handlungen" zu tun hätten. Man hörte auch "hinaufschlafen", das ist aber verfahrenstechnisch wohl nicht ganz korrekt.

Expliziter gaben es nur einige wenige, aber auch die ohne Präzisierung, was denn mit den angesprochenen Knien bei häufigen "Blowjobs" passiert. Das muss man sich selbst zusammenreimen. Zumal auf einem "roten Teppich", den Dönmez später ins Spiel brachte: jenem, auf dem die SPD vor den bösen Muselmanen in die Knie geht. Mit roten Teppichen kennt sich der Effi (©Basti) natürlich aus, den haben damals die Türkisen vor ihm ausgerollt. (Gudrun Harrer, 4.9.2018)