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Wien – Der scheidende Direktor des Puppentheaters in der Wiener Urania ist zuversichtlich, dass Kasperl und Pezi weiterhin auftreten werden. Seit Bekanntgabe seines bevorstehenden Ruhestandes am Montag hätten sich 26 seriöse Interessenten gefunden, "die das Unternehmen weiter in der gewohnten Tradition leben lassen wollen", teilte Manfred Müller am späten Mittwochabend nach Ende der Angebotsfrist mit.

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"Ausschlaggebend für eine Angebotslegung war einerseits die nachvollziehbare Zusicherung der Bewerber, das Theater im Sinne der Tradition und der Vision von Kasperl und Pezi weiterzuführen, und andererseits, auch immer den Blick in der Gegenwart und in die Zukunft zu haben, um das Theater weiterhin für die kleinen und großen Gäste attraktiv und lebendig zu halten und nicht zu einem Museum werden zu lassen", hieß es in einer Aussendung.

Da alle Bewerber neben der finanziellen Bonität diese Kriterien erfüllten, werde die Entscheidung nicht leichtfallen, so Müller, der die neuen Eigentümer bis 28. September bekanntgeben will. Am Montag hatte er angekündigt, im kommenden Jahr in den Ruhestand zu treten. Da sich bis zum damaligen Zeitpunkt kein Nachfolger, der das Unternehmen auch kaufen würde, gefunden hatte, sollte die Saison 2018/19 die letzte sein.

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Auf Twitter und Facebook formierte sich noch am selben Tag eine Initiative gegen die Schließung. Auch SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda und SPÖ-Chef Christian Kern drückten ihre Unterstützung für das Puppentheater aus. Oeticket-Geschäftsführer Christoph Klinger bot an, den Betreibern marketingtechnisch ab sofort unter die Arme zu greifen.

Das Puppentheater wurde von Marianne und Hans Kraus gegründet, zu Weihnachten 1950 fand die erste Vorstellung in der Urania statt. 1957 wurde das Kasperltheater erstmals im ORF ausgestrahlt. (APA, 6.9.2019)