Zürich/Basel – Der Schweizer Pharmakonzern Roche muss bei seiner Krebs-Immuntherapie Tecentriq einen Rückschlag verkraften. In den USA dauert das Zulassungsverfahren für das Arzneimittel zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs länger als geplant.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe das Unternehmen informiert, dass die Begutachtungsfrist für eine Kombinationsbehandlung der Medikamente Tecentriq plus Avastin plus einer Chemotherapie um drei Monate verlängert wurde, teilte der Konzern aus Basel am Donnerstag mit. Die Behörde brauche Zeit, um die zusätzlich angeforderten Informationen zu prüfen, hieß es. Roche rechnet nun mit einer Zulassungsentscheidung der FDA bis zum 5. Dezember.

Starke Konkurrenz

Roche will den Medikamentencocktail als Erstbehandlung für das sogenannte nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) einsetzen. Dagegen darf Tecentriq zwar bereits angewendet werden, allerdings nur dann, wenn zuvor andere Therapien keine Wirkung zeigten.

Die Arznei, der manche Analysten mehr als sechs Milliarden US-Dollar (5,2 Milliarden Euro) Jahresumsatz zutrauen, tut sich bisher schwer gegen die früher auf den Markt gekommenen und besser etablierten Krebs-Immuntherapien Keytruda von Merck und Opdivo von Bristol-Myers Squibb.

Roche setzt neben Medikamenten wie Hemlibra gegen die Bluterkrankheit und Ocrevus gegen die progredient verlaufende Multiple Sklerose auf Tecentriq, um drohende Einbußen bei drei wichtigen Umsatzbringern aufzufangen. (APA, Reuters, 6.9.2018)