Bild nicht mehr verfügbar.

Serena Williams jubelte über ihren neunten Finaleinzug bei den US Open.

Foto: AP Photo/Seth Wenig

Die Japanerin Naomi Osaka ist bei den US Open Finalgegnerin von Williams.

Foto: APA/AFP/DON EMMERT

New York – Die 23-fache Grand-Slam-Siegerin Serena Williams (36) und die 16 Jahre jüngere Japanerin Naomi Osaka bestreiten das Endspiel der US Open in New York. Williams ließ im Halbfinale der Lettin Anastasija Sevastova beim 6:3, 6:0 in 66 Minuten kaum eine Chance. Osaka zog gegen Williams' Landsfrau Madison Keys mit 6:2, 6:4 nach 1:26 Stunden als erste Japanerin in ein Major-Finale ein.

"Das fühlt sich ein bisschen surreal an. Schon als Kind habe ich davon geträumt, gegen Serena ein Grand-Slam-Finale zu spielen", sagte Osaka. "Ich sollte sie aber nicht als mein Vorbild sehen, sondern als Gegnerin."

Williams spielt am Samstag (22 Uhr MESZ) auch darum, den Grand-Slam-Rekord der Australierin Margaret Court (24 Titel) zu egalisieren. Im Juli in Wimbledon hatte sie ihre erste Chance darauf im Finale gegen Angelique Kerber vergeben. Osaka hat bislang nur das WTA-Turnier in Indian Wells im März gewonnen.

Williams sieht sich erst bei "50, 60 Prozent"

Das bisher einzige Duell mit ihrem großen Idol gewann jedoch die Tochter einer Japanerin und eines New Yorkers mit Wurzeln in Haiti. In Miami setzte sich Osaka souverän in zwei Sätzen durch. Das Turnier in Florida war für Williams allerdings erst das zweite nach ihrer Rückkehr auf die Tour. Am 1. September 2017, während der US Open, hatte sie ihre Tochter Olympia zur Welt gebracht.

Williams nannte ihr Comeback selbst "bemerkenswert". Sie sei erst bei "50, 60 Prozent" und noch immer auf dem Weg, "die Serena zu werden, die ich war. Und ich weiß nicht, ob ich überhaupt wieder physisch, emotional und mental so stark werde", sagte Williams und erinnerte an die Zeit der Geburt vor einem Jahr: "Damals habe ich um mein Leben gekämpft." Jetzt stehe sie am Anfang ihrer Rückkehr.

Dank ihrer Erfahrung von 30 Grand-Slam-Endspielen gilt Williams gegen die hochtalentierte Osaka dennoch als Favoritin. Insgesamt verlor Williams nur sieben Majorfinals, zweimal gegen Kerber, zweimal gegen ihre Schwester Venus sowie je einmal gegen Samantha Stosur, Maria Scharapowa und Garbine Muguruza. In Flushing Meadows hat Williams 1999, 2002, 2008, 2012, 2013 und 2014 triumphiert.

Williams und Osaka bislang souverän

Auf dem Weg in ihr neuntes US-Open-Finale gab sie in sechs Matches nur einen Satz ab. Gegen Sevastova (28) dominierte sie nach einem schwachen Start (0:2) nach Belieben. Sevastova, die zuvor Titelverteidigerin Sloane Stephens (USA) geschlagen und zum ersten Mal ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht hatte, fehlten die Mittel, um Williams zu gefährden.

Auch Osaka marschierte bis auf den Satzverlust im Achtelfinale gegen die Weißrussin Aryna Sabalenka souverän durch das Turnier. Gegen Keys (23), die im vergangenen Jahr das Finale in New York erreicht hatte, gelang ihr der erste Sieg im vierten Duell. Dabei wehrte sie alle 13 Breakbälle ihrer Kontrahentin ab. (sid, 7.9.2018)