Die Münzen fanden sich in einer Art Steinurne.

Foto: Mibac

Ihre ehemaligen Besitzer versteckten sie vermutlich vor 1.500 Jahren vor Dieben.

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Como – Arbeiter haben bei Grabungen im Zuge der Errichtung eines Wohngebäudes unter einem ehemaligen Theater aus dem 19. Jahrhundert im Zentrum der norditalienischen Stadt Como einen außerordentlichen Schatz entdeckt: In spätantiken Mauerüberresten fand sich eine Art steinerne Urne aus dem fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung mit rund 300 Goldmünzen darin, wie die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtete.

Die Münzen waren vermutlich ursprünglich im Besitz einer Adelsfamilie, die sie aus Angst vor einem Diebstahl in der Mauer versteckt hatte, teilte Luca Rinaldi, Leiter des Denkmalschutzes für die westliche Lombardei, mit. Weitere Funde werden nicht ausgeschlossen. In der Gegend befanden sich im spätrömischen Zeitalter mehrere Villen von Adelsfamilien.

Die Region um das heutige Como dürfte schon vor 3.000 Jahren dicht besiedelt gewesen sein. 196 vor unserer Zeitrechnung wurde Comum vom römischen Konsul Marcus Claudius Marcellus erobert. Aufgrund seiner gut entwickelten Eisenindustrie und strategisch vorteilhaften Lage am Comosee war die Stadt insbesondere nach der augusteiischen Zeit sehr wohlhabend. Sowohl Plinius der Ältere als auch Plinius der Jüngere wurden hier geboren. Bis in die kaiserliche Spätzeit wurde das gut befestigte Como von einem Präfekten regiert.

"Großartiger Fund"

Der italienische Kulturminister Alberto Bonisoli sprach von einem großartigen Fund. "Funde sind hier keine Seltenheit, doch die Amphore mit den Goldmünzen ist eine der relevantesten Entdeckungen der letzten Jahre", sagte der Präsident des archäologischen Verbands von Como, Gianfranco Frigerio. (red, APA, 9.9.2018)