Jener Satz, der Efgani Dönmez aus dem ÖVP-Klub katapultierte – er soll nicht noch einmal zitiert werden. Er war schlimm, und er war die Spiegelung eines Frauenbildes, das in offiziellen Ämtern nichts verloren hat. Schon gar nicht, wenn der Verfasser dieses Sagers ebensolches rückständiges Frauenbild an anderen, vorzugsweise an Muslimen, kritisiert.

Aber, so werden Stimmen laut, es sei ja nicht so ein furchtbarer Schaden dabei entstanden. Es war ja nur ein dummer Satz, der ja eigentlich keine Folgen, schon gar keine schwerwiegenden, gehabt habe. Sexismus richtet jedoch täglich Schäden an: bei denen, die ihn erleiden, und bei den jungen Frauen und Mädchen, die ihn miterleben. Und je weniger die Gesellschaft diesen Sexismus verurteilt, desto alltäglicher wird er.

Sexismus ist ein Mittel zur Unterdrückung. Nichts anderes. Er soll Frauen auf Körper und sexuelle Funktion reduzieren, ihnen das Selbstbewusstsein nehmen und Grenzen überschreiten. Ein junges Mädchen, das Sexismus erlebt, zweifelt eher an ihrem eigenen Wert und an den gleichwertigen Karrieremöglichkeiten als andere Frauen.

Und falls jemand behauptet, die Gleichwertigkeit sei längst erreicht – man sollte darüber nachdenken, wann man zuletzt Sätze wie diesen hörte: "Seine Karriere hat er ja ausschließlich seiner ausgezeichneten Glutealmuskulatur zu verdanken, der sexy Bengel."(Julya Rabinowich, 9.9.2018)