Bild nicht mehr verfügbar.

Andrej Šiško bei seiner Festnahme am vergangenen Donnerstag.

Foto: AP

Ljubljana – Der Anführer einer rechtsextremen paramilitärischen Gruppe in Slowenien ist aus "Mangel an Beweisen" aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Der Untersuchungsrichter in Maribor sah keine Beweise für kriminelle Handlungen vonseiten Andrej Šiškos, berichtete die Nachrichtenagentur STA am Montag.

Šiško und ein weiterer Verdächtiger waren in der vergangenen Woche festgenommen worden. Dem rechtsextremen Politiker wurde Aufhetzung zur gewaltsamen Änderung der verfassungsmäßigen Ordnung vorgeworfen. Dies basierte auf Videoaufnahmen einer Versammlung von rund 60 Männern in Tarnkappen, die offenbar am 1. September stattgefunden hatte. Darin schworen die maskierten Mitglieder dem imaginären Land Štajerska Treue "bis zum Grab".

Empörung

Gegenüber Medien hatte Šiško im Anschluss an die Veröffentlichung der Aufnahmen offen davon gesprochen, eine Unabhängigkeit der nordslowenischen Region Štajerska, in der auch Maribor liegt, anzustreben. Die Videos und Šiškos Interviews sorgten für öffentliche Empörung.

Der Untersuchungsrichter hielt am Sonntag allerdings die vorgelegten Beweise gegen den 49-Jährigen für ungenügend. Der Paramilitär-Anführer wurde noch am gleichen Abend freigelassen.

Šiško hatte sich zuvor damit gebrüstet, gute Polizeikontakte zu haben, und behauptet, ein Teil der Exekutive würde sein Vorhaben unterstützen. (APA, 10.9.2018)