Die Vorkehrungen deutscher Banken gegen Hackerangriffe sind nach Auffassung der Bundesbank vielfach verbesserungsbedürftig. "Die Institute verfügen heute natürlich alle über Sicherheitssysteme gegen Cyberangriffe, dies aber in einem sehr unterschiedlichen Reifegrad", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe (Montagausgaben).

Luft nach oben

"Hier gibt es in vielen Fällen noch Luft nach oben." Die Gefahr von Cyberattacken auf Finanzhäuser sei hoch und werde weiter steigen, prognostizierte Wuermeling, der im Deutsche-Bundesbank-Vorstand für Bankenaufsicht und Informationstechnologie verantwortlich ist.

Sonst sieht er die deutschen Banken zehn Jahre nach der Finanzkrise inzwischen deutlich besser aufgestellt. "Zu dieser positiven Entwicklung hat die Aufsicht maßgeblich beigetragen: Wir haben weltweit die Regulierung verschärft und in der Eurozone eine gemeinsame Bankenaufsicht und ein verbessertes Abwicklungsregime eingeführt", sagte er. Trotzdem gebe es noch einige Baustellen. Dazu zählten die hohen Bestände an faulen Krediten in manchen Euro-Ländern. "Gleichzeitig müssen alle Banken daran arbeiten, ihre Geschäftsmodelle an die neuen, digitalen Realitäten anzupassen und ihre nach wie vor teils hohen Kosten zu senken", erläuterte Wuermeling. (APA, 10.9. 2018)