Beim Design macht Skoda seit Jahren nichts falsch, und so wirkt auch der Karoq unaufgeregt und gefällig.

Foto: Andreas Stockinger

Mausgrau, aber nicht mausgroß.

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Der Innenraum hält schon ein paar Strapazen aus.

Foto: Andreas Stockinger

Hinten passt locker ein Kinderwagen rein.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Bei Michael ist inzwischen Mika vorgefahren. Er hatte sich in Vorbereitung auf die Ankunft seines Sohnes schon einmal nach einem passablen Babybomber um- und sich dabei unter anderem den Karoq genauer angesehen. Und siehe da, er passte ziemlich präzise zu dem Anforderungsprofil. Ein Kinderwagen sollte reinpassen, die vielen Spielzeugautos, die Babyschale müsste rasch und zuverlässig justierbar sein und die Materialen halbwegs speib- und sabberfest.

Praxistest

Wir haben den Ansatz bei unserem Dauertester nicht nur gedanklich weiterverfolgt, sondern auch in der Praxis. Gesetzt den Fall, Ulli und Michael setzen zwei weitere entzückende kleine Racker in die Welt, und die Kleinen wachsen heran, werden sieben, acht, neun Jahre. Zur empirischen Erprobung dieses Szenarios wurden drei entsprechende Kandidaten ausgeborgt, hinten drei Kindersitze montiert und das ganze Zeugs, das Kinder heute so mit sich führen – Spielzeugtiere und -allerlei, Winnetou- und Old-Shatterhand-Ausrüstung, Bücher und sofort -, im Kofferraum in auffaltbaren Boxen verstaut. Ganz normal gepackte Reisesachen für einen Kurzurlaub bringen die (Test-)Eltern auch noch unter, schließlich ist der Kofferraum mit 521 bis 1630 Litern löblich üppig ausgefallen.

Irgendwelche Auffälligkeiten? Nicht die geringsten. Das spricht für sich und das Familienbiotop Karoq. Das hier ist ein minutiös an allen erdenklichen Spaß- und Ernstfällen des Lebens ausgerichteter, praktischer SUV, der mit seinen 4,38 Metern Länge auch bei den Außenabmessungen nicht über die Stränge schlägt.

Platz genug

Die Sitze für die Erwachsenen vorn sind so kommod, dass man damit auch vor ausgedehnteren Reisen nicht zurückscheut, und im Baby- oder Kinder-Fall sind ohnehin häufige Rastplatzpausen einzukalkulieren. Baut man die Kindersitze hinten wieder aus, finden drei Erwachsene zwar keine fürstlichen, aber mehr als passable Platzverhältnisse vor.

Bei den Abmessungen ist der Karoq mit dem vielleicht nicht so seriös, sondern jugendlicher wirkenden Seat Ateca ident. Der VW T-Roc hingegen ist kleiner (4,23 m lang, 2,59 m Radstand) der VW Tiguan größer (4,49/2,68 m), alles eine Frage der geschickten Positionierung, wie man sieht.

Vorsicht bei Nässe

Was uns sonst im Fahrbetrieb noch aufgefallen ist? Der Skoda-SUV bewegt sich flott und leichtfüßig durch die Welt, lediglich bei Nässe heißt es aufpassen, da neigt er mitunter zu ein wenig Traktionsleichtsinn. Und eh klar, die vielen im Testwagen verbauten Extras sind zwar erfreulich, weil mehr nun mal mehr ist, etliches davon kann man beim Konfigurieren aber getrost weglassen.

Allrad zum Beispiel. Wer nicht vorhat, oft in den Bergen herumzukraxeln oder gar ein so guter Fahrer ist wie Michael, wird drauf verzichten können. Friaul-tauglich ist der Karoq auch so. Und die Arbeit des (Touchscreen-)Navigationssystems kann man getrost das eigene Smartphone übernehmen lassen. Im Nullkommanix ist es ins System reingespielt. (Andreas Stockinger, 17.9.2018)