"2K geht weit über das hinaus, was EA in Fifa oder Madden macht"

Foto: NBA 2K19 / 2K Games

NBA 2K19, der jüngste Ableger der populären Basketballspielserie, sieht sich eine Woche nach der Veröffentlichung massiver Kritik ausgesetzt. Konsumenten und Rezensenten kritisieren, dass Hersteller 2K Games Käufer des Vollpreisspiels bei jeder Gelegenheit im Spiel dazu gängelt, weiteres Geld für Mikrotransaktionen auszugeben. NBA 2K19 ist wie ein Free-to-play-Mobile-Game, eine räuberische Erfahrung, bei der das Spiel einen immerzu kopfüber schüttelt, um dir dein Jausengeld abzunehmen", schreibt Kotaku-Autor Luke Plunkett.

Die Vorgehensweise der Entwickler stoßen Plunkett zufolge nach den massiven Beschwerden rund um ähnliche Methoden im Vorgänger NBA 2K18 umso saurer auf. Damals hatte der Hersteller aufgrund der zahlreichen Beschwerden einige Bezahlmechaniken nachträglich über Updates herausgenommen. Doch wie es scheint, lotet man in der diesjährigen Saison die kommerziellen Grenzen erneut aus.

"Im Prinzip Pay-to-win"

Davon betroffen ist in erster Linie der Karrieremodus, in dem Spieler einen Rookie zum Star-Athleten trainieren können. Die Leistungen des aufstrebenden Sportlers werden mit virtuellem Geld entlohnt, das man wiederum für besseres Equipment und Kleidung kann, aber tatsächlich auch für Upgrades der Spielerwerte benötigt. Ohne Geld kann man daher nicht in besseren Teams und Ligen partizipieren.

Wie in einem Free-2-Play-Handyspiel ist es hier Spielern überlassen, entweder viel Zeit zu investieren oder reales Geld einzuwerfen. "Es ist im Prinzip Pay-to-win. In einem Einzelspielermodus", schreibt Plunkett.

"Kommerzielle Hölle"

Hinzu komme, dass der Karrieremodus einen nicht nur ständig zu Mikrotransaktionen verleite, sondern Spieler auch noch mit Werbung bombadiere. "Es gibt in allen Sportspielen Werbung, das ist ein unausweichlicher Teil der Erfahrung, nicht zuletzt weil die realen Sportereignisse voller Werbung sind. Doch 2K geht weit über das hinaus, was EA in Fifa oder Madden macht – von den gesponserten Geschäften bis zu der Art, wie stark Marken im Karrieremodus integriert sind", so der Kotaku-Autor. Als Beispiel werden auch gesponserte Pausenshows während eines Matches herangezogen. Bei Free-Play-Games könne man solche Methoden noch verstehen, da man das Spiel dafür kostenlos erhalte. Fraglich sei nun, meint Plunkett, welche "kommerzielle Hölle" einen nächstes Jahr erwarte. (red, 12.9.2018)