92 Prozent der Lehrkräfte an Österreichs Volksschulen sind weiblich.

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Wien – Österreichs Lehrer verdienen verhältnismäßig gut. Sie bekommen zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt. Das zeigt die diesjährigen Bildungsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für die Daten aus 35 OECD- und zahlreichen Partnerländern zusammengetragen wurden.

Bei Volksschullehrern liegt schon das Einstiegsgehalt mit jährlich rund 40.500 Dollar über dem OECD-Schnitt (32.300), der Abstand beim Höchstgehalt ist mit rund 73.500 Dollar noch größer (OECD: 54.200). Ähnlich verhält es sich in der Unterstufe, wo Lehrer als Endgehalt rund 78.500 Dollar erhalten (OECD: 56.900), und in der AHS-Oberstufe (Österreich: 83.700 Dollar, OECD: 59.600 Dollar). Auch gemessen am EU-Durchschnitt schneiden Österreichs Lehrer gut ab.

Im Vergleich zu anderen Hochschulabsolventen in Österreich steht die Lehrerschaft hingegen etwas schlechter da: So verdient ein Lehrer in der Volksschule 76 Prozent des durchschnittlichen Akademikergehalts, in der Unterstufe sind es 90 Prozent, in der AHS-Oberstufe 97 Prozent.

Ungewöhnlich sei, dass die Gehälter von Lehrern verschiedener Schulstufen so stark variieren, wird in der Studie festgehalten: Österreich sei eines von wenigen Ländern, wo Oberstufenlehrer rund 15 Prozent mehr verdienen als Volksschullehrer.

Lehre ist weiblich

Wie in allen anderen untersuchten Ländern sind Lehrkräfte aber auch in Österreich zum größeren Teil weiblich – konkret zu 67 Prozent. Vor allem in Volksschulen gibt es nur wenige männliche Lehrende (acht Prozent). Im OECD-Schnitt ist das Verhältnis – außer in der Oberstufe – immer ausgewogener. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich die Geschlechterverteilung in Österreich ändere, ist der Studie zu entnehmen. Ganz im Gegenteil: In der Oberstufe nehme der Anteil weiblicher Lehrender derzeit massiv zu.

Was noch erhoben wurde: Österreichs Lehrer sind im OECD-Vergleich relativ alt. Im Volksschulbereich sind hierzulande 39 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, im OECD-Mittel sind es 31 Prozent. Am größten fällt der Unterschied in Unterstufen aus: Dort sind fast die Hälfte der Lehrer mindestens 50 Jahre alt (OECD: 35 Prozent). In den Oberstufenschulen kommt Österreich auf einen Anteil von 45 Prozent (OECD: 34 Prozent). (Katharina Mittelstaedt, 12.9.2018)