Auch im Juni wurde schon für das Tempolimit demonstriert.

Foto: Gemeinde Wiener Neudorf

Wiener Neudorf – Die von der Marktgemeinde Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) am Sonntag geplante Demonstration für Tempo 80 auf der Südautobahn (A2) wird wie geplant stattfinden. Die Bezirkshauptmannschaft Mödling bestätigte dies nach einer Prüfung auf APA-Anfrage. Die A2 wird demnach in Richtung Norden von der Anschlussstelle Wiener Neudorf bis zur Anschlussstelle Mödling von 10.00 bis 11.00 Uhr gesperrt werden.

Die Kundgebung war vom Wiener Neudorfer Rathaus in der Vorwoche angemeldet worden, die Bezirkshauptmannschaft prüfte, ob der Abhaltung etwas entgegensteht. Bedenken wurden mit Verweis auf das Demonstrationsrecht "als starkes Grundrecht" abgelegt. Der Verkehr wird am Sonntag nach Angaben der Behörde eine Stunde lang vom Knoten Wiener Neudorf über die B11 auf die B17 umgeleitet.

Was die Wiener Neudorfer stört

Konkret gefordert wird von der Gemeinde seit Jahren eine Kombination aus Tempo 80 auf dem Ortsabschnitt Wiener Neudorf und die Installation von Lärmschutzwänden. Die bereits von der Asfinag angebotenen würden die Belastung zu wenig reduzieren, so Stiefel, der auf die Expertise eines in Anspruch genommenen Lärmgutachters verwies.

Die Asfinag startete am Montag Arbeiten auf der Fahrbahnoberfläche der Südautobahn. Auf zwei Kilometern zwischen Mödling und Wiener Neudorf werden einzelne schadhafte Betonfelder erneuert, hieß es in einer Aussendung. Gearbeitet werde nur in der Nacht in beiden Fahrtrichtungen. Beendet sein soll die Sanierung Ende Oktober.

Nach der Betonfeld-Sanierung, die rund 14 Tage dauern dürfte, startete die Asfinag laut Aussendung mit dem "Grinding" auf jeweils 500 Metern direkt bei Wiener Neudorf und Mödling. Diese neuartige Methode soll das Rollgeräusch von Autoreifen reduzieren. Dabei wird die Betonfahrbahn in einem ersten Schritt mittels schonender Diamantschleiftechnik abgetragen und geglättet. Im Anschluss schneidet ein Spezialgerät schmale Rillen in Längsrichtung in die Fahrbahn. Diese Rillen mindern den Lärm, sie "schlucken" laut Asfinag-Angaben den Schall.

Bürgermeister sieht "Alibi-Aktion"

Wiener Neudorfs Bürgermeister Herbert Janschka (ÖVP) ortet in den Maßnahmen, für die seitens der Asfinag etwa 1,5 Millionen Euro investiert werden, eine "Alibi-Aktion". Das "Grinding" diene in keiner Weise als Ersatz für die geforderte Temporeduzierung und die Lärmschutzwände. Die Maßnahme werde auch nicht dort angewandt, wo es sinnvoll wäre, also in Nähe der stark betroffenen Wohnsiedlung. "Die Arbeiten finden nördlich und südlich vom Wohngebiet statt", hieß es in einer Stellungnahme des Bürgermeisters.

Wiener Neudorfer Proteste hatte es auf der A2 zuletzt am 8. Juni dieses Jahres gegeben. Laut dem Gemeinde-Sprecher hofft man, zum letzten Mal zu diesem Mittel greifen zu müssen. (APA, red, 12.9.2018)