Titelverteidiger Rast will nach zwei Siegen auf dem Nürburgring in Spielberg nachlegen.

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Lokalmatador Auer ist "überzeugt, dass es in der Steiermark zur Sache geht und die Fetzen fliegen."

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Motorsport-Talent Ferdinand Habsburg will in der Formel 3 bei seinen Heimrennen aufzeigen.

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Wien/Spielberg – Der Auftritt des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) vom 21. bis 23. September in Spielberg ist der Herbst-Höhepunkt 2018 auf dem Red Bull Ring. Vor dem Finale in Hockenheim fällt in den beiden Österreich-Rennen die Vorentscheidung im Titelrennen. Lucas Auer und Philipp Eng sind Lokalmatadore. Im Rahmenprogramm startet die Formel 3 mit Jungstar Mick Schumacher und Österreichs Motorsport-Nachwuchshoffnung Ferdinand Habsburg.

Rast jagt britisches Spitzenduo

Die beiden Mercedes-Piloten Gary Paffett und Paul di Resta haben derzeit nur durch zwei Punkte getrennt die Nase vorne, werden vier Rennen vor Schluss aber vom immer stärker werdenden Titelverteidiger gejagt. Rene Rast ist der Mann der Stunde. Der in Bregenz lebende Wahl-Österreicher hat zuletzt auf dem Nürburgring als erster DTM-Fahrer überhaupt beide Läufe jeweils aus der Pole gewonnen und das Punktemaximum (56) mitgenommen. "Es sind aber nur noch vier Läufe. Und es müssen gleich zwei Fahrer Pech oder schlechte Rennen gleichzeitig haben. Es ist also sehr unwahrscheinlich", relativierte Rast am Mittwoch bei einem Medientermin in Wien seine Titel-Aussichten.

"Wenn er so weiterfährt, muss man aber schon noch mit ihm rechnen", ist hingegen Auer überzeugt. Der Tiroler hat bisher eine durchwachsene Saison hinter sich. "Mein Fokus liegt auf den kommenden vier Läufen, da möchte ich noch einige Highlights setzen", hofft der Neffe von DTM-Chef Gerhard Berger, dass in der laufenden Meisterschaft doch noch etwas aufgeht. Auer ist durch den Rückzug von Mercedes 2019 ohne Auto, lässt sich aber offensichtlich nicht von Jobsorgen plagen. "Es dauert nicht mehr lange, dann wird man Neuigkeiten hören. Jetzt ist es noch zu früh."

Auer und Eng wollen bei Heimrennen Vollgas geben

Eng liegt als Neunter in der Meisterschaft nur zwei Plätze hinter Auer, ist dank vier Starts aus der ersten Reihe sowie zwei Podestplätzen ("Wäre cool, wenn das auch in Spielberg gelingt") bester Rookie. Der BMW-Fahrer aus Salzburg hat sich als Aufsteiger etabliert und den Spitznamen "P'eng" erarbeitet, weil er nicht zimperlich ist. Wie Auer kann auch Eng in Spielberg "Vollgas" geben, ohne sonderlich auf Taktik oder das Titelrennen achten zu müssen. Das sieht auch der seit dieser Woche 24-jährige Auer so. "Wenn zwei Markenkollegen um den Titel kämpfen und du nicht, musst du selbst entscheiden, was du tust", ist er überzeugt, "freie Fahrt" zu haben.

Einig sind sich die Piloten über ihre Vorfreude aufs Heimrennen. "Die Strecke gefällt und liegt mir", sagte Eng, der den Ring von vielen Sportwagenrennen gut kennt. "Ich bin überzeugt, dass es in der Steiermark zur Sache geht und die Fetzen fliegen", glaubt Auer. Nach Mattias Ekström und Alex Zanardi ist zum dritten Mal ein Gastfahrer mit dabei, in Spielberg ist es der mehrfache Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier.

Wie immer ist die DTM auch in Österreich eine Serie zum Anfassen. Es gibt Zugang zu Fahrerlager und Startaufstellung sowie Freitickets für Schüler aus ganz Österreich. Gabalier überreicht die Siegertrophäen, Star-Tätowierer Mario Barth (tätowierte schon Lenny Kravitz, Usher, Sylvester Stallone) hat ein mobiles Studio vor Ort. Auf der Strecke sind im Rahmen des BOSS-GP ältere Formel-1-Boliden zu sehen.

Formel-3-Titelkampf im Rahmenprogramm

Sportlich richtig heftig zur Sache geht es in der Formel 3, in der neben Lokalmatador Ferdinand Habsburg vor allem Mick Schumacher gerade für Furore sorgt. Der 19-jährige Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher hat zuletzt alle drei Nürburgring-Renen gewonnen und greift daher in Spielberg nach der Tabellenführung.

Das freut auch den ITR-Vorsitzenden Gerhard Berger, der den Schumi-Filius lange kennt. "Jetzt hat Mick schön langsam Schumacher-Gene gezeigt", gratulierte der Tiroler und lobte: "Mick hat jetzt im Untergrund Erfahrung gesammelt und sich für eine große Zukunft aufgestellt. Mir gefällt, dass das zusammen mit der Familie alles Low-Profile angelegt wurde." Berger ist überzeugt: "Wenn Mick Meister wird, sehen wir ihn nächstes Jahr in der Formel 2. Ich bin überzeugt, dass er eine gute Zukunft vor sich hat und den Sprung in die Formel 1 schaffen wird." (APA, 12.09.2018)

DTM-Stand (16 von 20 Rennen): 1. Gary Paffett (GBR) Mercedes 206 Punkte – 2. Paul di Resta (SCO) Mercedes 204 Pkt. – 3. Rene Rast (GER) Audi 149 Pkt. – 4. Edoardo Mortara (ITA) Mercedes 138 Pkt. – 5. Marco Wittmann (GER) BMW 137 Pkt. – Weiter: 7. Lucas Auer (AUT) Mercedes 110 Pkt. – 9. Philipp Eng (AUT) BMW 92 Pkt.

Formel-3-Stand (24 von 30 Rennen): 1. Daniel Ticktum (GB) Motopark 264 Punkte – 2. Mick Schumacher (GER) Prema 261 Pkt. – 3. Marcus Armstrong (AUS) Prema 220 Pkt. – Weiters: 13. Ferdinand Habsburg (AUT) Carlin 57 Pkt.