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Pjotr Wersilow bei seiner Gerichtsanhörung Ende Juli.

Foto: AP / Pavel Golovkin

Moskau/Ottawa – Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich nach der Einlieferung des Mitglieds der russischen Protest-Band Pussy Riot, Pjotr Wersilow, in eine Moskauer Klinik besorgt gezeigt. Die Situation Wersilows, der nach Angaben aus Ottawa die kanadische Staatsbürgerschaft hat, sei "angesichts der Aktionen der Russen im Vereinigten Königreich in den vergangenen Monaten besorgniserregend", sagte Trudeau am Donnerstag offenbar mit Blick auf die Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter in Großbritannien.

Die britische Regierung macht den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich und wird in dieser Haltung von ihren wichtigsten westlichen Verbündeten unterstützt.

Verdacht auf Vergiftung

Wersilow befindet sich in ernstem Zustand in einer Moskauer Klinik. Nach Angaben von Pussy Riot besteht der Verdacht auf eine Vergiftung.

"Wir nehmen das mit Sicherheit sehr ernst", sagte Trudeau mit Blick auf Wersilow. Derzeit sei es aber noch "zu früh, um irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, was passiert ist oder wie es genau passiert ist", sagte Trudeau. "Wir wissen nur, dass es einen Kanadier gibt, der im Krankenhaus ist, und wir müssen sicherstellen, dass wir ihn unterstützen." (APA, 14.9.2018)