Los Angeles / Palo Alto – Der von Tesla-Chef Elon Musk als Pädophiler beschimpfter Rettungstaucher des Höhlendramas in Thailand hat wie angekündigt den Milliardär geklagt. In der am Montag in Los Angeles eingereichten Verleumdungsklage fordert der Brite Vernon Unsworth unter anderem eine Zahlung von mindestens 75.000 Dollar (64.000 Euro) sowie ein Verbot für Musk, die Behauptungen zu wiederholen.

Musk hatte während der Rettungsaktion für die Jugendfußballmannschaft, die im Juni von Wassermassen in einer Höhle in Thailand eingeschlossen worden war, den Einsatz eines Mini-U-Boots vorgeschlagen. Das Fahrzeug wurde in kürzester Zeit bei Musks Raumfahrtfirma Space X gebaut und nach Thailand gebracht. Es kam aber nicht zum Einsatz, weil es nach Angaben der Rettungsleitung nicht für die Situation passte.

Kritik an Musks als Auslöser

Der Tech-Milliardär war verärgert darüber, nachdem Unsworth den U-Boot-Vorschlag als PR-Gag kritisiert hatte. Zudem hatte der Taucher hinzugefügt, Musk könne sich "sein U-Boot dorthin schieben, wo es wehtut". Musk hatte daraufhin nicht nur Unsworths Rolle bei der Rettungsaktion angezweifelt, sondern ihn auch ohne irgendwelche Belege als "Pädophilen" bezeichnet.

Danach entschuldigte er sich erst, fachte den Streit aber wiederholt mit weiteren Andeutungen an.

"Falsche und verleumderische Vorwürfe"

Unsworth erklärt nun in der Klage, dass Musks "falsche und verleumderische Vorwürfe" ihm unter anderem emotionalen Schaden zugefügt hätten. Er strebt einen Prozess vor Geschworenen an. Sein Anwalt hatte eine Klage bereits im August in Aussicht gestellt. (APA, 17.9.2018)