Die 51-köpfige Vorarlberger Tanz- und Akrobatikgruppe Zurcaroh rund um Mastermind und Choreograf Peterson da Cruz Hora trifft im Finale auf neun weitere Konkurrenten.

Foto: APA / Frazer Harrison

Los Angeles / Wien – Die Vorarlberger Tanz- und Akrobatikgruppe Zurcaroh kämpft in der Nacht auf Mittwoch in Los Angeles um den Sieg in der 13. Staffel der NBC-Show "America's Got Talent". Im Dolby Theatre am Hollywood Boulevard, in dem seit 2002 auch die Oscars vergeben werden, trifft die 51-köpfige Gruppe rund um Mastermind und Choreograf Peterson da Cruz Hora auf neun Konkurrenten. Musik, Kostüme und Choreografie bleiben bis zur Show geheim. Das Ergebnis wird jedenfalls erst am Mittwochabend Ortszeit feststehen. Davor hat das Fernsehpublikum noch Zeit, seine Votings abzugeben.

Zuletzt liefen die Vorbereitungen – zunächst in Vorarlberg, dann wieder in Los Angeles – auf Hochtouren: Eine neue Choreografie musste auf die Beine gestellt und eingeübt werden. Mit rund drei Stunden pro Tag wurde weniger als vor den anderen Auftritten der Shows trainiert, "wir haben ja alle einen Job oder müssen in die Schule", erklärte Christoph Hämmerle, der im normalen Beruf Schuldirektor ist, vor einer Woche der APA. "Wir arbeiten aber mit voller Energie an der neuen Choreografie."

ORF

Dass Zurcaroh sowohl das Viertel- als auch das Halbfinale in Los Angeles gemeistert haben, können die Artisten noch "gar nicht ganz erfassen". "Wir haben im Prinzip bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse nicht daran gedacht, dass wir gewinnen", beschrieb Hämmerle das Staunen und die Freude der Truppe. "Es gab einfach ganz viele ganz tolle Darbietungen."

Zurcarohs erster Auftritt bei "America's Got Talent" bei den sogenannten Auditions wurde mit über 320 Millionen Zugriffen das meistangeschaute Audition-Video der US-Show.
America's Got Talent

Die Wahl unter die besten drei im Halbfinale macht die Mitglieder, die zwischen sieben und 40 Jahren alt sind, indes auch sehr stolz. "Wir wollten eine gute Show machen, um der Welt zu zeigen, was wir können und lieben. Jetzt haben wir drei gemacht und haben die Chance auf eine weitere bekommen", zeigte sich da Cruz Hora überglücklich. Er brachte sein Projekt vor neun Jahren aus seiner Heimat Brasilien nach Vorarlberg. Dorthin verschlagen hatte ihn zunächst die Beteiligung an der Weltgymnaestrada 2007, die Liebe bewog ihn zu bleiben.

Zurcaroh im Viertelfinale.
America's Got Talent

Noch zu kämpfen hat die Akrobatikgruppe mit dem Jetlag nach dem vielen Hin und Her zwischen Götzis und Los Angeles. "In unseren Whatsapp-Gruppen ist in der Nacht viel los", erzählte Hämmerle lachend.

Bezahlt würden Flüge und Unterkünfte sowie ein Teil der Verpflegung vom TV-Sender. "Anders könnten wir das nicht machen. Wir haben keinen Sponsor." Der derzeitige Erfolg in den USA ist nicht der erste der Truppe, aber auf jeden Fall der bedeutendste. "Seit die Video-Audition ins Netz gestellt wurde, bekommen wir Anfragen aus der ganzen Welt."

Zurcaroh schafften mit diesem Auftritt den Einzug ins Finale.
Breaking Talents Showcase

Sollten Zurcaroh sich im Finale den Titel holen, wollen die Akrobaten ihr Preisgeld von einer Million Dollar in soziale Projekte investieren. In der Heimat da Cruz Horas wollen sie etwa für Kinder aus Favelas eine Akrobatengruppe gründen. Sport und Tanz sollen sie aus ihrem Elend holen und von der Kriminalität fernhalten. "Vom Gewinnen wollen wir aber gar nicht reden", sagte Hämmerle, der sich "bestenfalls Außenseiterchancen" ausrechnet. (red, APA, 18.9.2018)