Wer in der Türkei investiert ist, hat es künftig deutlich leichter, die türkische Staatsbürgerschaft zu bekommen

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Istanbul/Ankara – Die Regierung in Ankara senkt die finanziellen Hürden für eine türkische Staatsbürgerschaft, um mehr Geld ins Land zu holen. Um an einen Pass zu kommen, müssen Ausländer künftig weniger Investitionen, Immobilien oder Rücklagen im Land nachweisen als bisher.

So wurden die Mindestsummen für Bankeinlagen und türkische Staatsanleihen von bisher drei Millionen auf je 500.000 Dollar reduziert, wie die Regierung am Mittwoch erklärte.

Bemühung um Auslandsinvestitionen

Die Regierung in Ankara bemüht sich derzeit darum, Auslandsinvestitionen ins Land zu holen und die heimische Währung zu stärken. Der Wert von Immobilien wurde ebenfalls auf eine halbe Million Dollar gesenkt, ein Viertel der bisherigen Schwelle. Auch die Mindestsumme festverzinslicher Papiere wurde um ein Viertel reduziert und beträgt nun eine halbe Million.

Der Staat verlangt die Mindestbeträge in einem der drei Bereiche, um einem Antrag auf Einbürgerung stattzugeben. Auch mit der Beschäftigung von Personal ist ein Einbürgerung möglich. Hier müssen künftig nur noch 50 statt bisher 100 Mitarbeiter nachgewiesen werden. Die Lira hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar rund 40 Prozent an Wert verloren. Um den Kursverfall zu stoppen, hatte die Zentralbank des Landes vergangene Woche den Leitzins unerwartet deutlich angehoben. (APA, Reuters, 19.9.2018)