Moskau/Berlin – Ende August kam es in der Sojuskapsel MS-09, die am Rassvet-Modul der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt ist, zu einem vorübergehenden Druckverlust, der von einem etwa zwei Millimeter großen Loch in der Bordwand ausgelöst worden war. Trotz zahlreicher Spekulationen ist nach wie vor unklar, wie es zu der Beschädigung gekommen ist. Die Sicherheit der Crew ist dadurch jedenfalls nicht gefährdet, wie Moskau nun erneut betonte.

Das russische Raumschiff sei nach Einschätzung der Raumfahrtbehörde Roskomos voll tauglich für den Rückflug des deutschen Astronauten Alexander Gerst von der ISS zur Erde. Bis zur geplanten Rückkehr könne die Sojus MS-09 auch uneingeschränkt als Rettungskapsel dienen, teilte Roskosmos am Mittwoch in Moskau mit.

Rückkehr im Dezember

Gerst war im Juni in der Kapsel zur Internationalen Raumstation geflogen und soll im Dezember in ihr zurückkehren. Am 30. August wurde in der Sojus MS-09 ein winziges Bohrloch entdeckt, das in der ISS einen leichten Druckabfall verursachte. Das Leck wurde versiegelt. Russische Experten suchen weiter nach der Ursache des Lochs. Neue Angaben dazu machte Roskosmos aber nicht.

Wenn sechs Raumfahrer auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten, sind immer zwei russische Sojus-Kapseln angedockt. Roskosmos teilte am Mittwoch die nächsten Schichtwechsel mit: Am 4. Oktober soll die Sojus MS-8 mit Oleg Artjomow (Russland), Richard Arnold und Andrew Feustel (beide USA) zur Erde zurückkehren. Am 11. Oktober startet Sojus MS-10 mit Alexej Owtschinin (Russland) und Nick Hague (USA) zur ISS. Ein Platz in der Dreierkapsel bleibt leer. Gersts Rückflug ist vorläufig für den 13. Dezember geplant. (red, APA, 19.9.2018)