Replikat der 1778 versenkten HMS Endeavour.

Foto: Endeavour Foundation

Newport – Vor fast 250 Jahren erreichte der englische Seefahrer und Entdecker Captain James Cook mit seinem Schiff Endeavour Australien – nun wollen Archäologen in den USA die mögliche Fundstelle des berühmten Wracks entdeckt haben.

Die seit 25 Jahren laufende Suche sei von 13 zunächst auf 5 mögliche Wracks eingegrenzt worden. Nun habe man drei weitere Wracks ausgeschlossen und sei sicher, dass eines der beiden verbleibenden Schiffe tatsächlich die legendäre Endeavour sei, teilten Mitglieder des Rhode Island Marine Archaeology Project (RIMAP) mit. Die Forscher wollen 3D-Bilder ihrer Entdeckungen am Freitag vorstellen.

Historischer Wert

Der "Sydney Morning Herald" bezeichnete den Fund als "Durchbruch" bei der Lösung eines der "größten Geheimnisse der Seefahrt". Das Wrack ist für die USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland von historischer Bedeutung und könnte zu einem Streit darüber führen, in welchem dieser Länder es ausgestellt werden soll. Zum Termin am Freitag wollten dem Bericht zufolge der Vorsitzende des Nationalen Maritimmuseums in Australien, Peter Dexter, sowie Australiens Generalkonsul in New York, Alastair Walton, anreisen.

Die beiden möglichen Fundstellen der Endeavour befinden sich unmittelbar vor der Küste nahe dem Ort Newport im US-Staat Rhode Island, etwa eineinhalb Autostunden südlich von Boston. Es ist unklar, wie gut das Wrack erhalten ist, da sich das Eichen- und Kiefernholz nach 250 Jahren unter Wasser stark zersetzt haben dürfte.

Die britische Marine hatte die Endeavour 1768 für eine Forschungsreise im Pazifik gekauft – es war Cooks erste Expedition. Er erreichte auf dieser Entdeckungsreise als erster Seefahrer Botany Bay an der australischen Ostküste im April 1770. Die Marine nutzte das Schiff später im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, bevor es 1778 mit einem Dutzend weiterer Schiffe in der Nähe von Newport versenkt wurde. (APA, red, 20.9.2018)