Es ist bitter, aber trotzdem wirklich wahr: Hautalterung ist keine Sache, die erst ab dem 40. Lebensjahr beginnt. Im Gegenteil, sie beginnt Ende der 20er-Jahre. Vielleicht sieht man die Fältchen an der Oberfläche noch nicht, doch in den diversen Hautzellen kehrt eine gewisse Produktionsmüdigkeit ein. Und alle, die dann zusätzlich noch viel in der Sonne sind, die wenig schlafen und in schmutzigen Großstädten unterwegs sind, fordern das körpereigene Abwehrsystem zusätzlich heraus. Die Haut als äußerste Schicht zum Schutz des Organismus ist die wichtigste Barriere.

Mit Anfang 30 beginnt die Hautalterung: Sie kann schön ablaufen.
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Im Grunde genommen ist es gemein. Da haben die meisten die pickelige Teenagerzeit gerade überwunden und sind heilfroh, dass sie weniger mit Abdeckstiften agieren müssen, und schon soll Anti-Aging ein Thema sein? In Zeiten der Selbstoptimierung spricht also nichts dagegen, rechtzeitig mit einer Schicht Pflegeprodukte zumindest die zahlreichen Anfeindungen hintanzuhalten und die Haut von außen zu unterstützen. "Das Gesicht, das wir mit 20 haben, ist ein Geschenk der Natur. Aber das Gesicht, das wir mit 50 haben, müssen wir uns selbst verdienen", sagte einst Coco Chanel und wird mit diesem Zitat in Sali Hughes Buch Echt schön. Das Beauty-Handbuch (Mosaik-Verlag) im Vorspann zum Kapitel Anti-Aging zitiert.

Wichtig sei, so die britische Buchautorin und Beautyexpertin der britischen Tageszeitung "The Guardian", den eigenen Hauttyp zu kennen, um sich von Verkaufspersonal in Parfümerien nicht in die Irre führen zu lassen. Mit einer Anleitung für diese hauttechnische Selbsterfahrung beginnt sie ihr über 400 Seiten starkes Nachschlagewerk. Trocken? Empfindlich? Normal? Feuchtigkeitsarm? Mischhaut? Diese Frage sollte jeder Mensch, der seine Haut langfristig retten will, beantworten können. Hughes ist sich hundertprozentig sicher, dass Hautpflege den Alterungsprozess an sich zwar nicht aufhalten kann, jedoch sei es mit freien Augen leicht erkennbar, ob eine Haut gepflegt sei oder nicht. Wirkliche Profis passen ihre Cremen und Seren den Temperaturschwankungen im Jahresverlauf an.

Feuchtigkeit fördern

Trocken ist nicht feuchtigkeitsarm, ist eine von Hughes zentralen Thesen. Die hauteigene Feuchtigkeit durch Pflanzenextrakte aus Malve und Haberleablättern fördern: Das ist das Konzept hinter Diors "Hydra Life Sorbet Creme".

Der japanische Kosmetikkonzern Shiseido geht die Hautpflege von innen heraus an und will mit "Ultimune Power Infusing Concentrate" die hauteigenen Abwehrmechanismen von innen heraus unterstützen, eine Art Stressabwehr also, wobei mit Stress vor allem auch die Umwelteinflüsse gemeint sind.

Fakt ist aber auch, dass die Haut mit den Jahren tendenziell trockener wird und deshalb nicht nur Feuchtigkeit, sondern zunehmend Öl braucht. Estée Lauders Antwort auf dieses Problem heißt "Revitalizing Supreme Nourishing and Hydrating Dual Phase Treatment Oil", darin enthalten die Stammzellen des Feigenkaktus.

Jeden Tag pflegen und das lebenslänglich: Ab dem 30. Lebensjahr gibt es genug Zeit, die eigene Haut wirklich gut kennenzulernen. (Karin Pollack, RONDO exklusiv, 19.12.2018)

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"Ultimune Power Infusing Concentrate" von Shiseido wirkt von innen. 99 Euro
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"Revitalizing Supreme Oil" von Estée Lauder setzt auf Stammzellen. 77 Euro
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