Partnerschaftlich aufgeteilte Kinderbetreuung ist in Österreich eine Seltenheit.

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Wien – Männer gehen nach wie vor selten in Karenz. Das zeigen aktuelle Zahlen der Statistik Austria über die vom Bund im Vorjahr ausgezahlten Familienleistungen. Demnach waren im Dezember 119.476 Frauen in Karenz, aber nur 4.773 Männer. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 auf 3,8 Prozent Männeranteil gegenüber Dezember 2016.

In Summe hat der Familienlastenausgleichsfonds 7,0 Milliarden Euro ausgeschüttet. Das meiste Geld fließt in die Familienbeihilfe, die unabhängig vom Einkommen der Eltern für alle Kinder bis 18 sowie für Studenten bis maximal 25 gewährt wird. 2017 flossen so 3,4 Milliarden Euro für 1.750.977 Kinder.

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Kürzung der Familienhilfe

Unter den Beziehern sind auch 327.666 Kinder ausländischer Eltern. Für einen Teil davon – nämlich Kinder, die auch im Ausland leben – hat die Regierung eine Kürzung angekündigt. Beschlossen wurde das allerdings noch nicht. Zuletzt gab es sowohl europarechtliche Bedenken als auch Proteste von österreichischen Diplomaten im Ausland, die ebenfalls von der Maßnahme betroffen wären. Im Nicht-EU-Ausland würde die Familienbeihilfe ganz gestrichen.

Zweitgrößter Förderposten nach der Familienbeihilfe ist das Kinderbetreuungsgeld (1,2 Milliarden Euro) vor Schüler- und Lehrlingsfreifahrten (432 Millionen) und Schulbüchern (106 Millionen). Nur ein Nischenangebot ist offenbar der im März 2017 eingeführte Familienzeitbonus vulgo Papamonat. Damit können (in der Regel) Väter nach der Geburt 31 Tage zu Hause bleiben und 700 Euro Kindergeld beziehen, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Später wird das dann vom Kindergeldkonto abgezogen. Im Dezember haben das 642 Eltern in Anspruch genommen, davon 639 Männer und drei Frauen. (APA, 21.9.2018)