Erfreulich, wenn Politiker/innen jung genug zum Kinderkriegen sind. In Österreich kehrte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger Ende August nach Geburt ihres ersten Kindes und sechswöchiger Pause wieder in ihr Amt zurück.

Jetzt verkündet Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger die Geburt des dritten Kindes Anfang April nächsten Jahres. Ein freudiges Ereignis, das sehr sympathisch rübergebracht wurde ("Wir haben das nicht geplant").

Nach kurzer Pause soll es dann wieder weiter im Job gehen. Der Ehemann (bei Meinl-Reisinger) geht ebenso wie der Lebensgefährte (bei Köstinger) in Karenz. Es hat sich ja doch einiges geändert in der österreichischen Gesellschaft der letzten Jahrzehnte.

Dennoch fügt sich der Fall Meinl-Reisinger schon irgendwie in eine Serie von Ausfällen in der Opposition: Peter Pilz verschwand kurz, ist aber wieder da. Sonst: Die Grünen sind ganz weg aus dem Parlament. Neos-Chef Matthias Strolz haute den Hut drauf. SPÖ-Obmann Christian Kern vertschüsst sich nach Europa. Jetzt geht Meinl-Reisinger in (kurze) Babypause.

Allerdings: Kinder kriegen und Kinder großziehen erweitert eindeutig den menschlichen Horizont, rundet die eigene Persönlichkeit ab, gibt dem Leben neue Bedeutung und Verantwortung. Das, was die alten Römer "gravitas" nannten.

In diesem Sinn vielleicht, sehr geehrter Herr Bundeskanzler Sebastian Kurz ... (Hans Rauscher, 21.9.2018)