Massentierhaltung macht Lebensmittel billig. Das gute Leben für die Kuh geht sich damit nicht aus. Deswegen ist das Thema umstritten.

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Bern – Gute Lebensmittel, fair produziert und ressourcenschonend – die Standards dafür sollten in der Verfassung festgeschrieben sein. Das wollten zumindest die Initiatoren der Fair-Food-Initiative in der Schweiz erreichen. Am Sonntag entschieden die Eidgenossen in einer Volksabstimmung, ob sie dafür sind. Die jüngsten Umfragen zeigten nur noch einen minimalen Vorsprung für das Ja-Lager, am Sonntag stand dann fest: die Initiative ist gescheitert. Rund 60 Prozent der Wähler lehnten die Vorlage ab, wie nach Auszählung fast aller Kantone am Nachmittag feststand.

Die Gegner hatten etwa angeführt, italienische Hersteller von Mozzarella-Büffelkäse würden sich kaum an Schweizer Vorschriften bei der Tierhaltung halten, ebenso wenig irische Bauern, die Milch für die Schokolinsen Smarties liefern. Damit werde weniger eingeführt oder die Zutaten aus anderen Quellen würden teurer.

Die Initiative für Ernährungssouveränität verlangte unter anderem faire Preise und Gehälter im Agrarsektor und ein Verbot von Gentechnik und anderen Technologien wie Genome-Editing. Das gilt explizit auch für Lebensmittel, die nicht in der Schweiz produziert wurden sowie für verarbeitete Lebensmittel. Langfristig müssten dann alle Inhaltsstoffe von Gummibärchen und Tiefkühlpizzen sowie deren Verarbeitung Schweizer Standards entsprechen. (APA/red, 23.9.2018)