Das blaue Haar ist Hildas Markenzeichen.

Foto: Screenshot Netflix

Wien – In ihrer Welt möchte man leben: Wenn es die kleine Hilda mit ihrem Fuchs Hörnchen vor die Tür zieht, dann erstrecken sich Berge, Wälder und Seen, so weit das Auge reicht – und werden vor allem bevölkert von allerlei spannendem Getier und obskuren Wesen. Comiczeichner Luke Pearson hat mit der kleinen Abenteurerin eine umgemein liebenswerte Figur erfunden, nun verzaubert "Hilda" auch auf Netflix.

Die Animationsserie knüpft dabei nahtlos an die großartige Vorlage, mit der der Brite bereits einige Nominierungen und Preise einheimsen konnte, an. Die blauhaarige Hilda lebt mit ihrer Mutter in einem kleinen, aber liebevoll angeräumten Häuschen unweit von Trolberg. Doch hält sie nur wenig in den vier Wänden, sondern wird jedes Regenwetter zur lustvollen Campingpartie genutzt und offenbaren sich in ihrer Umgebung allerlei Wunder – wobei nicht nur die nordische Mythologie Pearson als Inspiration gedient hat. Auch der ein oder andere Einfluss des japanischen Studios Ghibli (Stichwort: "Chihiros Reise ins Zauberland") offenbart sich schnell.

Comicvorlage

Und so macht sich die unerschrockene Hilda auf die Suche nach Trollen, nimmt sich einem verloren scheinenden Riesen an oder muss nach dem eher unfreiwilligen Umzug in die Stadt Bekanntschaft ungebetenen Mitbewohnern machen. Der Stil der Serie hält sich nahe an der Comicvorlage und fängt die "Mysterien, so weit das Auge reicht" (Hilda) ziemlich anschaulich ein. Wie auch schon dem Comic selbst gelingt es dem Format damit, einen stets kindgerechten Ton anzuschlagen, ohne altbacken oder gar verniedlichend daherzukommen. Zudem werden immer wieder Witze eingestreut, mit denen man auch beim erwachsenen Publikum punkten sollte.

Insgesamt zehn Episoden lang werden die bisher erschienenen Bände in Bewegtbilder umgesetzt, lassen sich Hildas Abenteuer mit all ihren Nebenschauplätzen und behutsam platzierten Details in Ruhe noch mal erleben. Wem übrigens die Netflix-Produktion Lust auf das Original macht, der wird auf die Folter gespannt: Die bei Reprodukt auf Deutsch erschienenen Comics enden bei "Hilda und der Steinwald" mit einem Cliffhanger. Der zweite Teil soll 2019 erscheinen. (APA, 23.9.2018)