Baku – Im österreichischen Judo, so könnte man meinen, ist nicht viel weitergegangen. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte es zwei Spitzenresultate gegeben – einen fünften (Bernadette Graf) und einen siebenten Platz (Kathrin Unterwurzacher). Zwei Jahre später, bei der aktuellen WM in Baku, sorgte allein Unterwurzacher, wieder als Siebente, für eine Platzierung.

Eine Medaille bei Olympia 2020 als Ziel

So weit, so schlecht. Schließlich hat sich Österreichs Judoverband für die Spiele 2020 in Tokio den Gewinn zumindest einer Medaille vorgenommen. ÖJV-Cheftrainer Marko Spittka betont, dass an dem Ziel auch festzuhalten sei. Dass die seit 2010, seit Sabrina Filzmoser drittem Platz in Tokio, herrschende Medaillenlosigkeit anhielt, führt er auch auf Verletzungen zurück.

Schließlich waren Unterwurzacher nach Kreuzbandoperation und Graf nach Seitenbandriss erst vor kurzem auf die Matte zurückgekehrt. Graf ist zudem von der 70-kg- in die 78-kg-Klasse übersiedelt, sie muss quasi substanziell noch zulegen, rechnet sich hier aber auf Sicht mehr Chancen aus. In Baku verlor sie im Achtelfinale gegen die spätere Weltmeisterin Shori Hamada aus Japan.

Bei den Männern gibt es noch weniger Hoffnungen im Hinblick auf 2020. Mehr als ein Schimmer ist immerhin der Wiener Stephan Hegyi, der heuer als EM-Dritter erstmals in der allgemeinen Klasse reüssierte. Für die WM ist er wegen eines Kreuzbandeinrisses ausgefallen. Einige meinen, für den seit kurzem 20-Jährigen komme Tokio 2020 zu früh. Da lohnt der Hinweis auf die Ukrainerin Daria Bilodid (48-kg-Klasse), die in Baku drei Wochen vor ihrem 18. Geburtstag triumphierte. (fri, 27.9.2018)