Die teuerste Komponente der neuen iPhones ist ihr Bildschirm.

Foto: FixjeiPhone

Die neue Generation von Apples iPhones macht nicht nur technisch einen Sprung nach vorne, sondern mit dem neuen XS Max-Modell auch einen beim Preis. Zwischen 1.249 und 1.649 Euro muss man für ein neues Gerät investieren.

Nimmt man als Beispiel die mittlere Speichervariante mit 256 GB, dann zahlt man mit 1.419 Euro deutlich mehr, als man an reinem Materialwert erhält. Nämlich gut das Dreieinhalbfache. Das geht aus einer Berechnung von Techinsight hervor, wo man die Komponentenpreise der Handys ermittelt hat.

Teuerste Komponente: Display

Demnach muss Apple für die Bestandteile des Telefons 443 Dollar, oder rund 380 Euro, auf den Tisch legen. Am teuersten ist dabei das Display, das auf 80,5 Dollar (69 Euro) geschätzt wird. Dahinter follgt der A12 Bionic-Chipsatz mit 72 Dollar (62 Euro). Den drittgrößten Anteil am Kostenkuchen hat demnach der Speicher mit 64 Dollar (55 Euro). Danach folgen das Gehäuse, nebst mechanischer Komponenten, und die Kameras.

Die im Vergleich zum iPhone X höheren Kosten für Bildschirm und Akku erklären sich schlicht daraus, dass diese Komponenten größer ausfallen. Rund zehn Dollar dürfte Apple mit der Entfernung von 3D-Touch-Komponenten aus dem Displaymodul gespart haben.

Eine Einschätzung liefert man auch für das Einstiegsmodell des kleineren iPhone XS mit 64 GB Speicher. Hier errechnet man Materialkosten von 395,44 Dollar (338 Euro). Zu haben ist es um 1.149 Euro, also fast den dreifachen Betrag.

Hinweise

Zu beachten ist jedoch, dass die Techinsight-Zahlen zum Teil auf Schätzungen beruhen und auch Komponenten, für die Preise bekannt sind, nicht unbedingt zu diesen Kosten an Apple verkauft werden. Folglich handelt es sich um eine Annäherung und nicht um eine exakte Angabe.

Apples Marge dürfte zwar beachtlich sein, sie besteht aber natürlich nicht aus der Differenz zwischen Komponentenkosten und Verkaufspreis. In die tatsächlichen Herstellungskosten müssen auch Faktoren wie Fertigung, Verpackung, Entwicklung und Logistik einbezogen werden. Zudem fallen auch Kosten für die Abwicklung von Garantiefällen, den Betrieb von Shops und Marketing an.

Großer Aufschlag für mehr Speicher

Gut zu sehen ist allerdings die von Apple und anderen Herstellern betriebene Preis-Strategie hinsichtlich der verschiedenen Modellvarianten. Die Handys gibt es mit 64, 256 und 512 GB Speicher. Mit einem Aufschlag von 170 bzw. 400 Euro von der kleinsten zur größten Ausgabe wird deutlich mehr Geld verlangt, als der Speicherchip mit mehr Kapazität kostet.

Laut einer Schätzung von Bloomberg kostet der 64-GB-Speicher 23,68 Dollar (20,2 Euro), das 256-GB-Modul 66,24 Dollar (56,6 Euro) und jenes mit 512 GB 132,48 Dollar (113,2 Euro). Am iPhone XS mit maximaler Speicherausstattung verdient Apple demnach, rein gemessen an den Materialkosten und abzüglich Mehrwertsteuer, rund 239 Euro mehr, als an den 64-GB-Modellen. (gpi, 27.09.2018)

Video: Die wichtigsten Fakten zum neuen iPhone.
DER STANDARD