Wer in noch unbekannte Essenskulturen eintauchen und neue Geschmäcker bzw. authentische Küche ausprobieren möchte, der sollte seinen nächsten Urlaub vielleicht in einer der unten genannten Städte buchen:

Reykjavik

Beginnen wir im Norden, im hohen Norden. Die isländische Hauptstadt ist vielerorts bekannt für beeindruckende architektonische Meisterwerke, wie die "Hallgrimskirkja" mit ihrem 74,5 Meter hohen Turm oder dem Konzerthaus "Harpa". Reykjavik bietet Reisenden aber nicht nur fürs Auge, sondern auch für den Gaumen. Essen, Kultur und Tradition sind in Island eng miteinander verknüpft – tatsächlich dreht sich vieles, was so auf den Teller kommt, um den Fisch. Und wo könnte er frische sein, als am Hafen?

Reykjavik
Foto: Imago/robertharding

Im kleinen Hafenrestaurant "Sægreifinn" – Seebaron, das mittlerweile zu einem Hot-Spot für alle Feinschmecker geworden ist, zum Beispiel gibt es ein täglich frisch zubereitetes Angebot an Fischgerichten. Ein absolutes Must-Eat zu volkstümlichen Preisen ist die alle Sinne aktivierende Hummersuppe.

Wertvolle Tipps, um sich Islands Hauptstadt kulinarisch zu "erwandern" gibt's hier. Ein ähnliches Konzept verfolgt The Reykjavik Food Walk.

Stockholm

Wer an Essen in Schweden denkt, dem kommen vermutlich landestypische Speisen wie "Köttbullar", traditionelle schwedische Fleischbällchen, oder "Kanelbullar", Zimtschnecken, in den Sinn.

In der überdachten Östermalm Saluhall kann man sich durch schwedische Spezialitäten futtern.
Foto: Imago/robertharding

Die wenigsten werden Stockholm wohl mit einem kulinarischen Pizza Gourmet-Hotspot in Verbindung bringen. Dass diese nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch in einer edlen schwarzen Premium-Schachtel mit goldener Bandschleife gepimpt werden kann, beweist die Pizzeria 1889. Verführt wird man dort unter anderem mit Pizza-Kreationen wie "Swedish Forest", einer Pizza mit Västerbotten-Käse, Portobello und geräuchertem Rentierfleisch.

Weitere Tipps für Foodies, die es nach Stockholm zieht, findet man hier bzw. hier. Kulinarisch spielt sichs vor allem in der Altstadt ab, wie die offzielle Touri-Website verrät.

Kopenhagen

Die dänische Hauptstadt gehört zwar zu den eher hochpreisigen Reisedestinationen, ist aber immerhin auch eine der lebenswertesten Städte der Welt. Das kulinarische Angebot ist äußerst vielseitig und bietet Feinschmeckern zahlreiche Genuss-Highlights. Seit hiesige Foodblogger Haferbrei für sich entdeckten, erlebt der "Porridge" oder "Grød", wie er in Dänemark heißt, sein Comeback. Die ersten Porridge-Rezepte stammen im Übrigen aus Schottland und gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals war Porridge eher ein Arme-Leute-Essen und wurde nicht nur süß, sondern auch herzhaft serviert. In Kopenhagen gibt es eine Vielzahl an Restaurants die dieses Power-Frühstück, reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Eiweiß, Kohlenhydraten und Mineralstoffen, anbieten.

Bild nicht mehr verfügbar.

Kopenhagen
Foto: Getty Images/AleksandarGeorgiev

Dass Porridge nicht nur in den frühen Morgenstunden genossen werden kann, beweist das gleich Gusto machende Restaurant namens "Grød". Das Bowl Angebot wird dort um schmackhafte Neu-Kreationen wie Karfiol-Risotto, "Gersotto", ein Risotto aus Gerste, sowie dem indischen Dal erweitert. Kurzum, in Kopenhagen hat man es sich zur Aufgabe gemacht Getreide-Gerichte neu zu definieren, um der Welt zu zeigen, dass diese köstlich und vielseitig sein können – zu jeder Tageszeit.

Ein umfangreicher Foodie-Guide für Kopenhangen ist Copenhagen Foodie.

Modena

Modena und die Gegend rundherum sind nicht nur Autoliebhabern ein Begriff (Ferrari, Maserati), sondern längst auch dem in Sachen Genuss Reisenden, besser gesagt der Inbegriff: Bekanntermaßen stammen unter anderem der allseits beliebte Balsamico und der Grana Padano aus der Region am südlichen Rand der Po-Ebene. Spätestens seit der Eröffnung des Gourmet-Tempels des Haubenkochs Massimo Bottura ist Modena zu einem Feinschmecker-Hotspot geworden.

Bild nicht mehr verfügbar.

Der weltberühmte Parmesan stammt aus der Gegend um Modena.
Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Die italienische Küche überzeugt weltweit durch ihre Einfachheit. Viele Gerichte bestehen oftmals nur aus wenigen Zutaten. Der folgende Gaumenschmaus besteht lediglich aus Mehl, Wasser und Schmalz. Um sich also selbst ein unvergessliches "Modena Frühstückserlebnis" zu bescheren, empfiehlt es sich in der "Bar Tiffany" innezuhalten und "Gnocco Fritto" zu probieren. Ein traditionelles Gericht aus der Region, das durch seine luftige und knusprige Konsistenz besticht und von Einheimischen gerne zum Dippen im Cappuccino oder als herzhafte Variante mit Parmaschinken und Parmesan gereicht wird.

Lissabon

Schmale Gassen, in denen Wäsche zum Trocknen hängt, Portwein und Fado-Lieder – die portugiesische Hauptstadt ist eine Perle unter den Reisedestinationen. Beim Schlendern durch die am Hügel gelegene Stadt lässt sich so einiges erkunden: Ein Blick vom Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia auf den historischen Stadtteil Alfama oder Kunstwerke auf den Straßen.

Bild nicht mehr verfügbar.

Lissabon
Foto: Getty Images/gioadventures

Oder man gibt sich schlichtweg den kulinarischen Genüssen der Stadt hin. Wer nach all den wunderschönen Eindrücken eine "Pausa do café" einlegen will, der sollte sich unbedingt der lokalen süßen Spezialität "Pastéis de Nata", einer Blätterteig-Kreation mit Cremefüllung, hingeben. Für ein Pastéis Rundum-Erlebnis der besonderen Art, empfiehlt sich ein kulinarischer Besuch in der Bäckerei "Pastéis de Belém". (red, 1.10.2018)