Prishtina – Tausende haben am Samstag in Pristhina gegen den kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci demonstriert. Sie verlangten am Samstag den Rückzug des Staatsoberhauptes von den ergebnislosen Verhandlungen mit Serbien.

Die Demonstranten mit albanischen, deutschen und amerikanischen Fahnen forderten vor allem, dass es keinen Gebietstausch zwischen Serbien und dem Kosovo geben dürfe. Eine solche Lösung hatten Thaci und sein serbischer Kollege Aleksandar Vucic überlegt.

Zentrale Bedingung

Der fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich vor zehn Jahren nach Krieg und UNO-Verwaltung von Serbien für unabhängig erklärt. Das ist heute von über 110 Ländern völkerrechtlich anerkannt. Serbien will seine frühere Provinz aber nicht aufgeben. Eine Aussöhnung mit dem Kosovo ist für den EU-Kandidaten Serbien jedoch die zentrale Bedingung für die weitere Annäherung an Brüssel.

Thaci selbst erschien am Samstag überraschend an der umstrittenen Talsperre Gazivoda in Nordkosovo, wo eine lokale serbische Mehrheit wohnt. Sein Besuch wurde von Spezialpolizei gesichert. Als Reaktion setzte der Nachbar Serbien seine Armee und Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Thaci fuhr nach einer Viertelstunde wieder ab und kehrte in Gebiete zurück, wo nur Albanern wohnen. (APA, 29.9.2018)