Die bekannteste Bundesbetreuungsstelle – die Erstaufnahmestelle Ost – befindet sich in Traiskirchen und war im Sommer 2015 derart überbelegt, dass Menschen vor dem Quartier Zelte aufschlugen.

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Wien – Da sich die Zahl der Asylanträge in Österreich massiv verringert, sollen mehrere Unterkünfte für Asylwerber geschlossen werden. Konkret geht es um sieben von insgesamt 20 Bundesbetreuungsstellen in ganz Österreich. Unterhalten werden die Unterkünfte von der Schweizer Firma ORS, die Aufsicht hat das Innenministerium. Bis Jahresende sollen sie stillgelegt werden, bestätigte das Innenministerium der "Kronen Zeitung". Es handelt sich laut Ministerium um "koordinierte und friktionsfreie Stilllegungen", die durch laufende Belagsstandsreduzierung erreicht würden.

Demnach geht es um folgende Einrichtungen:

  • Betreuungsstelle Althofen (Kärnten)
  • Betreuungsstelle Salzkammergut/Ohlsdorf (Oberösterreich)
  • Betreuungsstelle Mondsee (Oberösterreich)
  • Sonderbetreuungsstelle Oberösterreich in Gallspach
  • Betreuungsstelle Gaisberg (Salzburg)
  • Betreuungsstelle Steinhaus am Semmering (Steiermark)
  • Verteilerquartier Graz-Puntigam (Steiermark)

Es handelt sich nicht um die ersten Schließungen. Nach Stilllegung der sieben Bundesbetreuungseinrichtungen verfügt das Innenministerium künftig über 13 aktive und 17 inaktive bzw. stillgelegte Einrichtungen sowie vier Lager.

Asylanträge auf Niveau von 2011

Wer in Österreich einen Asylantrag stellt, kommt zunächst in eine solche Erstbetreuungsstelle des Bundes. Dort bleiben die Personen, bis feststeht, ob sie zum Asylverfahren zugelassen werden oder nicht. Ist das der Fall, kommen die Asylwerber in die Grundversorgung und damit in die jeweiligen Einrichtungen der Länder.

Die aktuellsten Zahlen zu Asylanträgen in Österreich betreffen das erste Jahresdrittel. Nach Angaben des Innenministeriums wurden in dieser Zeit 5.011 Ansuchen gestellt. Das ist ein Rückgang um rund 40 Prozent gegenüber den ersten vier Monaten des Jahres 2017. Rechnet man die Zahlen auf das ganze Jahr hoch, wäre man bei gut 15.000 Anträgen. Das wäre der niedrigste Wert seit 2011.

Im ersten Jahresdrittel 2018 ging die Anzahl der Asylanträge im Vergleich zum ersten Trimester 2017 um rund 40 Prozent zurück.

Außerdem sind bis Ende Juli mehr als 3.000 Menschen freiwillig in ihre Heimatländer zurückgekehrt, weitere 4.067 wurden abgeschoben. (red, 1.10.2018)