LASK-Verteidiger Gernot Trauner (rechts) darf sich über seine erste Einberufung ins ÖFB-Team freuen.

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Wien – Franco Foda setzt in den anstehenden Spielen der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft auf vertraute Gesichter. Der ÖFB-Teamchef nominierte für das wichtige Nations-League-Heimspiel gegen Nordirland am 12. Oktober und den Test in Dänemark (16.10.) die 23 Mann jenes Kaders, der auch zuletzt dabei war. Mit der Einberufung von Gernot Trauner wartete Foda auch mit einer kleinen Überraschung auf.

Der LASK-Verteidiger steht erstmals im Aufgebot des Nationalteams. Der 26-Jährige ehemalige U21-Teamspieler (3 Spiele) habe sich die Chance verdient. "Wenn jemand außergewöhnliche Leistungen über einen großen Zeitraum zeigt, ist er dabei", betonte Foda im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. Dies sei bei Trauner der Fall gewesen. Bei den in der Bundesliga drittplatzierten Linzern wusste der Oberösterreicher als Abwehrchef bisher zu überzeugen.

Dass Trauner beim LASK in einer Abwehr-Dreierkette zum Einsatz kommt, habe ebenso für seine Einberufung gesprochen wie seine Qualitäten in der Spieleröffnung. Eine anderer "sehr interessanter" Spieler der Linzer sei Thomas Goiginger, wie Foda auf Nachfrage meinte. Der Flügelstürmer (25) steht auf Fodas Abrufliste.

Kommt mit Trauner ein Mann mit Matchpraxis, war das bei anderen Teamspielern zuletzt nicht der Fall. So findet sich Sebastian Prödl bei Watford weiter nur auf der Tribüne wieder. Zuletzt verpasste er auch den englischen Liga-Cup aufgrund einer Blessur. Foda wollte dem Status seines Stammverteidigers keine große Bedeutung beimessen. "Klar ist es besser, wenn er spielen würde. Aber es ist einmal so, dass Spieler nicht regelmäßig zum Einsatz kommen. Das ist auch bei Dragovic in Leverkusen der Fall."

Immerhin hätten Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf bei Schalke 04 wieder gespielt, merkte Foda an. Etwas Sorgen bereitet indes die Fitness von Marko Arnautovic. Dem West-Ham-Angreifer mache immer wieder sein Knie zu schaffen. "Er trainiert nicht regelmäßig. Aber wir werden das Beste daraus machen."

Arnautovic war beim 3:1 gegen Manchester United am Wochenende wenige Minuten nach seinem Treffer zum Endstand ausgewechselt worden. Gegenüber englischen Medien meinte der Wiener danach: "Ich habe eine Knochenprellung am Knie. Man kann nur warten, bis sie vorbei ist. Der medizinische Stab ist zuversichtlich, es geht jetzt nur darum, seinem Körper zu vertrauen."

Bis auf Trauner setzt Foda auf Altbewährtes. Im Vergleich zu den September-Partien, in denen es zum Auftakt der Nations League ein 0:1 in Bosnien setzte, blieb der Kader unverändert. "Es gibt keinen Grund, groß etwas zu ändern. Die Spieler haben mich in den letzten Lehrgängen und den Spielen, in denen ich sie beobachtet habe, überzeugt", meinte Foda, der das Team am kommenden Montag in Bad Waltersdorf versammelt.

In der Steiermark wird auch der Kapitän bestimmt. In Abwesenheit des verletzten Julian Baumgartlinger hatten zuletzt David Alaba und Marko Arnautovic das Amt inne. Gegen Nordirland und in Dänemark dürfte erneut rotiert werden. Vor dem Auftritt gegen die Iren im Wiener Ernst-Happel-Stadion – 20.000 Tickets sind bisher abgesetzt – will Foda vor allem im taktischen Bereich arbeiten. Im Thermenstadion Bad Waltersdorf ist für Montag (ab 18.00 Uhr) ein öffentliches Training angesetzt.

Mit Nordirland kommt ein Gegner, der in der Dreiergruppe ebenso wie Österreich gegen Bosnien (1:2) verloren hat. Im jeweils zweiten Nations-League-Auftritt stehen beide Mannschaften schon ein wenig unter Druck. Auf die ÖFB-Elf wartet ein Kontrahent, der auf viele lange Bälle setzt, analysierte der Teamchef. Gleichzeitig betonte Foda, die Taktik nicht nach den Nordiren richten zu wollen. "Wir wollen unsere Ideen durchziehen", hielt er fest. In Bosnien habe man dies im Gegensatz zu den Spielen davor nicht geschafft. (APA, 2.10.2018)