Das "Don't smoke"-Volksbegehren hat auch viele wissenschaftlich abgesicherte Argumente auf seiner Seite.

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Wien – Das aktuelle Volksbegehren "Don't smoke", das die Einführung des von der türkis-blauen Regierung gekippten Gastro-Rauchverbots vorsieht, hat auch viele wissenschaftlich abgesicherte Argumente auf seiner Seite. Florian Stigler von der Med-Uni Graz, Experte für öffentliche Gesundheit, hat mehrere Studien zu den Effekten von rauchfreien Lokalen zusammengefasst. Das Ergebnis: Die positiven Auswirkungen wären enorm.

So ließe sich die Anzahl der Spitalsaufnahmen aufgrund von Herzinfarkten um 15 Prozent und von Schlaganfällen um 16 Prozent senken, wie eine Metastudie (gepoolte Analyse von Einzelstudien mit höchstem Evidenzgrad, Anm.) auf Basis von 45 Einzelstudien zeigte.

Auch weniger Asthmaanfälle und Frühgeburten

Eine vergleichbare Studie untersuchte die Spitalsaufnahmen bei Kindern und Jugendlichen und ergab 19 Prozent weniger Lungenentzündungen, zehn Prozent weniger Asthmaanfälle und vier Prozent weniger Frühgeburten (Faber 2017). Stigler sagt dazu: "Auf Österreich übertragen zeigte unsere Analyse, dass jährlich etwa 32.400 Spitalsaufnahmen vermeidbar wären. Das lässt sich nicht nur durch weniger Passivrauchbelastung erklären, sondern auch dadurch, dass Raucher vermehrt zum Rauchstopp animiert werden, dass Ex-Raucher seltener rückfällig werden und dass weniger Jugendliche mit dem Rauchen beginnen."

Dazu kämen eine rauchfreie Gastronomie als positiver Effekt auf die Jugend, Tabakkonsum gleich von Beginn an zu vermeiden. Laut einer Studie aus den USA (Siegel 2005) haben Jugendliche aus Regionen mit rauchfreien Restaurants nur halb so häufig mit dem Rauchen begonnen. Außerdem hatte die Einführung der rauchfreien Gastronomie einen weiteren Effekt: Auch das Eigenheim wurde oftmals freiwillig rauchfrei. (APA, red, 2.10.2018)