Boris Johnson in Birmingham.

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Birmingham – Großbritanniens ehemaliger Außenminister Boris Johnson forderte am Dienstag beim Parteitag der Konservativen, die Brexit-Pläne Premierministerin Theresa Mays zu verwerfen. Die in ihrem Landsitz Chequers entstandenen Vorschläge seien ein Versuch, die Wähler in die Irre zu führen.

"Das ist der richtige Zeitpunkt, um Chequers wegzuwerfen", erklärte er unter dem Beifall seiner Anhänger: "Wenn wir die Wähler betrügen – und Chequers bedeutet Betrug –, wird das Misstrauen zunehmen, die Leute werden uns das nicht verzeihen."

"Demütigung"

Sie seien eine Unverschämtheit der Verfassung gegenüber und eine Demütigung für das Vereinigte Königreich, sagte Johnson am Dienstag in Birmingham. Die May-Pläne ließen das Land für künftige Generationen weiter unter der Herrschaft der EU. "Dies ist nicht Demokratie, dies in nicht das, wofür wir gestimmt haben." Johnson hatte aus Protest gegen die Brexit-Pläne der Regierungschefin sein Amt aufgegeben und gilt als einer der schärfsten Kritiker Mays.

Johnsons Rede.
The Telegraph

Johnson hatte bereits zum Auftakt des Parteitags am Sonntag die Brexit-Pläne von May heftig kritisiert. In einem Gastbeitrag in der "Sunday Times" bezeichnete er die Vorschläge der Premierministerin als Ergebnis "geistiger Verwirrung" und "lächerlich". Johnson und andere Brexit-Hardliner fordern einen klareren Bruch mit Brüssel.

Johnson nutzte seine Rede auch für einen Angriff auf die Labour-Opposition und warnte eindringlich vor einer möglichen Regierung unter Labour-Chef Jeremy Corbyn. (red, APA, dpa, Reuters, 2.10.2018)