Verärgert die Hoteliers: AMS-Chef Johannes Kopf.

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Wien – Ein Tweet von AMS-Chef Johannes Kopf sorgt für veritable Verstimmung bei den heimischen Hoteliers. Eine Spezialauswertung der Daten zu Lehrstellen leitet Kopf mit den Worten "Wenn Angebot und Nachfrage nicht gut passen" ein. Weiter twitterte er: "Rund 34 Prozent aller sofort verfügbaren offenen Lehrstellen im Durchschnitt 2017 entfielen auf vier Gastronomie/Hotelberufe, aber nur sieben Prozent aller Lehrstellensuchenden interessierten sich dafür."

Die Präsidentin der Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, reagierte erbost mit einer Aussendung unter dem Titel "Wenn der AMS-Chef die Kunden mobbt". Statt Hilfe bei der Suche nach Lehrlingen gebe es für die Branche, die immerhin die meisten offenen Stellen biete, Spott vom AMS. Ein Schlag ins Gesicht vieler Ausbilder, wie Reitterer findet. "Wenn eine Branche 34 Prozent aller offenen Lehrstellen anbietet, sollte das AMS daran arbeiten, sie zu besetzen. Stattdessen stellt uns der AMS-Chef an den Pranger", so Reitterer.

AMS-Chef fühlt sich zu Unrecht angegriffen

"So viel billigen Applaus Kopfs zynischer Tweet ausgerechnet am Tag des Europäischen Tourismusforums in der Twitter-Blase bringt, so sehr schadet es Unternehmen, die Fachkräfte ausbilden wollen: seinen Kunden", kommentiert Reitterer zornig. "In der Privatwirtschaft hätte jemand, der Key-Accounts so vorführt, zumindest einen Termin beim Chef."

Kopf antwortete Reitterer auf Twitter: "Ihre Vorwürfe kann ich nicht nachvollziehen. Die von mir veröffentlichten Statistiken geben Auskunft über Angebot und Nachfrage am Lehrstellenmarkt. Zweck war es, Jugendlichen bessere Chancen bei höherer beruflicher Mobilität aufzuzeigen. Gruß, J. Kopf."

(red, 3.10.2018)