Präventive Maßnahme gegen Raubüberfälle: kräftig zupacken.

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Das hat man als Enthüllungsreporter davon, wenn man einem größenwahnsinnigen Schurken auf die Schliche kommt, der Menschen mit einer außerirdischen Lebensform zusammenführt. Man wird Venom. Weil man in das Labor eingebrochen ist, typischerweise nicht aufgepasst hat und nun selbst einen Parasiten mit sich herumschleppt.

Sony Pictures Entertainment

Man verwandelt sich wie Eddie Brock (Tom Hardy) in ein schwarzes Muskelpaket mit einem Kopf, der jenem des legendären Alien ähnelt, hat eine zweite Stimme, ein rasiermesserscharfes Gebiss und eine Freundin (hoffnungslos unterfordert: Michelle Williams), die nichts mehr mit einem zu tun haben will. Als Vorteil bleibt einem die Fähigkeit zur Selbstheilung und der Rettung der Welt.

Venom, mit dem das Marvel-Franchise fröhlich weiterwuchert, beginnt als düstere Science-Fiction – das Grauen seinerseits selbstverständlich im Fernen Osten – und bleibt als Superheldenerzählung immerhin so lange interessant, bis die CGI-Abteilung endgültig das Ruder übernimmt. Das hat zwar den Vorteil, dass man Tom Hardy weniger zu Gesicht bekommt, dafür nehmen Selbstironie und Spaßfaktor zu – was sich angesichts der unlustigen Vorgangsweise der Symbionten als Balanceakt erweist. Taugt als auf Hochglanz poliertes Bubenkino. (pek, 4.10.2018)