Sonja Sheikh folgt auf Johann Jäger.

Foto: KMU Forschung

Wien – Das Forschungsnetzwerk Austrian Cooperative Research (ACR) wird ab 2019 erstmals von einer Frau geleitet: Sonja Sheikh (47), derzeit stellvertretende Generaldirektorin der KMU Forschung Austria, folgt Johann Jäger, der seit 1995 Geschäftsführer der ACR ist und im Juni 2019 in Pension geht.

Das ACR-Netzwerk wurde 1954 als "Vereinigung der kooperativen Forschungsinstitute der gewerblichen Wirtschaft Österreichs" gegründet und ist derzeit Dachverband von 18 kooperativen Forschungsinstituten, die speziell für KMU angewandte Forschung und Entwicklung betreiben. Die geborene Berlinerin Sheikh studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Gießen und promovierte 1999 im Bereich Volkswirtschaftstheorie und -politik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Bereits seit 1997 arbeitet sie bei der KMU Forschung Austria.

Awards vergeben

Montagabend wurden neben dieser personellen Änderung auch die diesjährigen Preisträger der ACR Awards bekannt gegeben: Der "Start-up-Preis powered by aws" ging an die Dornbirner Mechatronik-Absolventen Markus Hager und Christian Krüse gemeinsam mit dem Vorarlberger Forschungsunternehmen V-Research. Die beiden Gründer haben einen Elektroroller entwickelt, der nur fünf Kilo wiegt und sich so falten lässt, dass er ins Handgepäck passt, V-Research unterstützte die Entwicklung mit reibmechanischen Analysen. Der E-Scooter soll schon 2019 auf den Markt kommen.

Außerdem wurden drei Kooperationspreise für erfolgreiche Innovationen vergeben, die in Zusammenarbeit eines KMU mit einem ACR-Forschungsinstitut entstanden sind. Ausgezeichnet wurden die niederösterreichische Firma BMB Gebäudehygiene für eine Methode zur dauerhaften Schimmelentfernung von Mauern. Optimiert wurde das Verfahren von der OFI Technologie & Innovation GmbH.

Weitere Preise

Ein weiterer Kooperationspreis ging an die ebenfalls niederösterreichische SCM Produktions- und Vertriebs GmbH für die Entwicklung einer Pelletiermaschine in Kooperation mit der Holzforschung Austria. Die Maschine stellt direkt am Feld Pellets für Futtermittel, Einstreu, Dünger oder Brennmaterial aus der jeweils dort anfallenden Biomasse her. Die dritte Auszeichnung ging an das Wiener Unternehmen Adinotec, das mit dem Forschungspartner Smart Minerals GmbH eine Frostsicherung auf Polymer-Basis für den Straßenbau entwickelt hat.

Der ACR Woman Award 2018 schließlich wurde an die Wirtschaftsingenieurin Rebekka Köll von AEE – Institut für Nachhaltige Technologien verliehen. Die 27-jährige Spezialistin für innovative Energiespeichermethoden erhielt die Auszeichnung für ihre Leistungen in zwei Forschungsprojekten, in denen es um die Verbesserung von Langzeitwärmespeichern für Solarenergie geht. Die Preise wurden vom Wirtschaftsministerium finanziert. (red, 4.10. 2018)