Einmal im Weg herumstehen: Die neuen E-Scooter werden ebenso wie Leihfahrräder unsachgemäß abgestellt. Bei Leihrädern gibt es bereits strenge Regeln für Anbieter.

Foto: Markus Sulzbacher

Wien – Sie lagen im Wienfluss und im Gebüsch von Parks oder standen direkt vor Haustüren und Auffahrten: Leihräder sorgten monatelang für Verärgerung in der Bevölkerung und bei der Stadtverwaltung. In der Folge sah sich die Stadt genötigt, den Anbietern fixe Regeln vorzuschreiben. Ein entsprechender Leitfaden inklusive Registrierungs- und Wartungspflicht trat am 1. August in Kraft. Das Leihfahrradproblem scheint seither im Griff zu sein, doch nun kommen die elektrisch angetriebenen Leihscooter.

In Wien sind erst seit kurzem zwei Anbieter auf dem Markt, die E-Scooter-Sharing betreiben. Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), berichtete bereits von zahlreichen Beschwerden über auf dem Gehsteig abgestellte Roller. "Es müssen klare Regelungen her, damit der öffentliche Raum nicht überall vollgeräumt wird", sagt Figl.

"Schlimmer als mit den Leihrädern"

Die Scooter würden sukzessive im gesamten Stadtgebiet verteilt, kritisiert Figl. "Der Eindruck ist, dass die Anzahl rapide steigt, die Roller absolut unbedacht abgestellt werden und damit etwa Gehsteige blockieren. Dieser Entwicklung muss konsequent entgegengetreten werden."

Wenn das so weitergehe, werde es noch "viel schlimmer als das Chaos mit den Leihrädern", warnte er. Es bestehe etwa die Gefahr, dass schlecht sehende oder blinde Menschen über einen umgefallenen Roller stürzen. Insbesondere bei winterlichen Verhältnissen könne es schnell zu gefährlichen Situationen kommen. (red, 3.10.2018)