Ferdinand von Schirach hat Grund zur Freude.

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Darmstadt – Der deutsche Autor Ferdinand von Schirach hat den mit 10.000 Euro dotierten Ricarda-Huch-Preis der Stadt Darmstadt erhalten. Der Preisträger setze sich immer wieder mit den Fragen von Schuld, Recht und Gerechtigkeit sowie der Ambivalenz des Menschseins auseinander, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch. Die Stadt vergibt den Preis seit 1978 alle drei Jahre in Erinnerung an die Schriftstellerin.

"Verbrechen" und "Schuld" gelobt

Die Jury erklärte, von Schirachs Bücher ("Verbrechen", "Schuld") seien "gestochen scharfe Milieu- und Charakterstudien". Der 1964 in München geborene und in Berlin lebende Strafverteidiger urteile nicht moralisch und verwende eine klare, souveräne und verdichtende Sprache. Mit seinem Aufsehen erregenden Theaterstück "Terror", das einen Gerichtsprozess simuliert und am Ende die Theaterzuschauer über das Urteil abstimmen lässt, habe er zudem eindrucksvoll gezeigt, dass Theater noch immer ein Verhandlungsort für gesellschaftliche Auseinandersetzung sein könne.

Unabhängiges Denken und Einsetzen für Humanität gewürdigt

Gewürdigt werden Persönlichkeiten, deren Wirken von unabhängigem Denken und mutigem Handeln bestimmt ist und die sich uneingeschränkt für die Ideale der Humanität und der Völkerverständigung einsetzten. Zu den Preisträgern gehören der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und Schriftsteller wie Herta Müller, Martin Walser, Orhan Pamuk und zuletzt Barbara Honigmann. (APA/dpa, 3.10.2018)