Die Website "Judas Watch" listet etwa das Profil von Matthias Strolz.

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Eine antisemitische Onlineplattform mit dem Namen Judas Watch möchte "antiweiße Verräter" und "Aktivitäten" dokumentieren und beweisen, dass ein "international koordiniertes Netzwerk gegen weiße Menschen und ihre Interessen" arbeitet. Zumindest beschreibt die Seite sich selbst so. Im Fokus sind westliche Länder, die alphabetisch aufgelistet werden. Klickt man auf ein Land, erhält man eine Liste von Personen, bei einigen von ihnen werden Judensterne angezeigt.

Politiker, Journalisten, NGOs

Die Profile der einzelnen Personen beinhalten eine kurze Beschreibung, ihren öffentlichen "Einfluss" (C für "niedrig", B für "mittel" und A für "hoch"), einige Beispiele, die zeigen sollen, warum sie aufgelistet sind. Unter den Genannten aus Österreich findet sich auch DER STANDARD selbst, einige Mitarbeiter sowie der ehemalige Neos-Chef Matthias Strolz.

Dieser hatte auf Twitter irritiert auf die Website aufmerksam gemacht. Weitere Beispiele sind Politiker, Journalisten und NGOs. Teilweise sind die Informationen veraltet, etwa wird Michael Häupl immer noch als Wiener Bürgermeister beschrieben.

Guidelines

Die Website will es jedem ermöglichen, weitere Personen zu nennen, und gibt sogar Guidelines zum Erstellen neuer Profile – etwa werden als Beispiele für Gründe, die man angeben soll, wenn man jemanden auflistet, Themen wie "Immigration", "Feminismus", "kultureller Marxismus" und "Einschränkung der Meinungsfreiheit" genannt.

Wer die Website erstellt hat, ist unklar. Eine Who-is-Abfrage zeigt nur, dass sie in Panama registriert ist, ein Blick ins Internetarchiv zeigt, dass sie zumindest seit 2016 in dieser Form existiert. (red, 3.10.2018)