Was zunächst wie eine klassische Bindehautentzündung aussieht, könnte auch eine Augengrippe sein, warnen Augenärzte.

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In Österreich berichten Augenärzte von steigenden Erkrankungsfällen an der sogenannten "Augengrippe". "Keratoconjunctivitis epidemica", wie die Infektion im Fachjargon heißt, wird von Adenoviren ausgelöst. Sie ist hochansteckend und schwer zu behandeln. Typische Anzeichen ist eine entzündete Bindehaut, häufig ist auch die Hornhaut des Auges betroffen.

Übertragen wird die Krankheit vor allem durch "Schmierinfektion", etwa nach dem Berühren von Türgriffen oder Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach einer Infektion dauert es etwa acht bis neun Tage, bis die Symptome auftreten. Betroffene berichten von einem ausgeprägtes Fremdkörpergefühl im Auge, Tränenfluss von zunächst wässriger, dann schleimiger Konsistenz, Rötungen von Horn- und Bindehaut, Anschwellen der Lider, Brennen und Schmerzen in den Augen und hoher Lichtempfindlichkeit.

14 Tage ansteckend

Meist ist zunächst nur ein Auge betroffen, das zweite erkrankt häufig einige Tage später in abgeschwächter Form. Nach etwa zwei bis vier Wochen klingen die Symptome ab. Wer den Verdacht hat, an der "Augengrippe" erkrankt zu sein, sollte zum Augenarzt gehen. Es gibt zwar keine wirksamen Medikamente gegen die Viren, eine symptomatische Behandlung mit Augentropfen oder Salben kann die Beschwerden aber lindern.

Um eine Infektion zu verhindern, hilft nur strenge Hygiene. Augenärzte raten, sich möglichst nicht die Augen zu reiben und gründlich die Hände zu waschen. Betroffene sollten nach jeder Benutzung das Handtuch wechseln und bei 60 Grad Celsius waschen. Erkrankte sollten möglichst zuhause bleiben und nicht zur Arbeit oder in die Schule gehen. Bis zu zwei Wochen, nachdem die Symptome aufgetreten sind, ist die Erkrankung ansteckend. (red, 4.10.2018)